Auf das Konto der "Bewegung 2. Juni" gehen nicht nur mehrere Sprengstoffanschläge und Banküberfälle, sondern auch die Entführung des Berliner CDU-Politikers Peter Lorenz 1975. In diesem Jahr erschien auch Baumanns Autobiografie Wie alles anfing*. Er selbst war zu dieser Zeit schon auf der Flucht. Dem bewaffneten Kampf hatte er abgeschworen, als sein Freund Georg von Rauch bei einer Polizeikontrolle erschossen wurde. In einem Interview mit dem Spiegel ("Freunde, schmeißt die Knarre weg") rief Bommi Baumann 1974 aus dem Untergrund zum Gewaltverzicht auf.
Die "Bewegung 2. Juni" hatte enge Kontakte zur RAF ("Rote Armee Fraktion"), die 1970 unter anderem von Ulrike Meinhof, Andreas Baader und Gudrun Ensslin gegründet wurde. Diese erste Generation der RAF, die bei Bombenanschlägen vier Menschen getötet hatte, war ab 1972 in Stuttgart-Stammheim inhaftiert.
Der zweiten Generation der RAF gehörten Brigitte Mohnhaupt und Christian Klar an, deren vorzeitige Freilassung in Deutschland derzeit heftig diskutiert wird. Die beiden wurden für die Morde an Generalbundesanwalt Siegfried Buback, Dresdner-Bank-Chef Jürgen Ponto und Arbeitgeberpräsident Hanns-Martin Schleyer im Jahr 1977 ("Deutscher Herbst") verurteilt.
Durch die Verschleppung Schleyers und die Entführung der Lufthansa-Maschine "Landshut" sollten die Gefangenen der ersten RAF-Generation freigepresst werden. Als das misslang, begingen die Inhaftierten Selbstmord.