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Nach einer chirurgischen Adipositas-Therapie können schwere Gesundheitsprobleme auftreten.

Foto: REUTERS/Toby Melville
New York - Chirurgische Adipositas-Therapien wie etwa ein Magen-Bypass können zu schweren Gesundheitsproblemen führen. Über einen Vitamin-B1-Mangel kann es noch Monate nach einem solchen Eingriff zu der so genannten Wernicke-Enzephalopathie kommen. Bei der Auswertung der vorhandenen Fachliteratur stießen Mediziner der Wake Forest Universität im US-Bundesstaat North Carolina auf 32 solche Fälle bei Patienten mit krankhaftem Übergewicht.

Gefährdet waren insbesondere diejenigen Patienten, die nach der Operation regelmäßig erbrechen mussten. Meist ging die Wernicke Enzephalopathie mit Erinnerungsverlust, Verwirrtheit, Bewegungsstörungen oder Sehproblemen einher. Aber auch andere neurologische Symptome traten auf, darunter Muskelschwäche, Taubheit oder Gliederschmerzen.

"Wenn Menschen nach einer chirurgischen Adipositas-Therapie eines dieser Symptome erleben, sollten sie sofort einen Arzt aufsuchen", rät Untersuchungsleiter Sonal Singh. Handelt es sich tatsächlich um eine Wernicke-Enzephalopathie, dann erhalten die Patienten intravenös Vitamin B1. Die Heilungschancen sind nicht schlecht, wie die Zeitschrift "Neurology" berichtet. Bei 13 der 32 Patienten verschwanden die Symptome vollständig. Wie häufig es nach einer chirurgischen Adipositas-Therapie zu der Erkrankung kommt, wurde bisher nicht untersucht. (APA/AP)