"Der Kanzler hat mit Ihnen einen guten Griff getan, aber das nutzt nix. Die Hoffnungen werden enttäuscht werden", sagte Zinggl zu Beginn der Diskussion: Schmied und Zinggl mögen einander offenbar und sind sich auch in politischen Fragen nicht grundsätzlich fremd - zu diskutieren gab es trotzdem genug. Eine mögliche enttäuschte Hoffnung: das Kulturbudget. Das werde zwar 2007 und 2008 erhöht, Schmied wollte sich aber bezüglich seiner Größe nicht festlegen. Man werde sich bis zur Budgetrede am 29. März gedulden müssen. Nur so viel: "Es wird mehr sein. Es wird nicht genug sein, es kann nie genug geben für die ganz wichtigen Bereiche Kunst und Kultur. Aber es ist eine Wende." Für Zinggl Grund zur Annahme, es sei Schmied nicht gelungen, beim Finanzminister größere Summen herauszuschlagen. Die im Wahlkampf von der SPÖ geforderten 200 Millionen Euro würden "es nicht sein", gab Schmied zu.
"Wir brauchen eigenständige Ertragsquellen"
Schmied: "Nur über Budget geht's nicht mehr. Wir brauchen eigenständige Ertragsquellen." Wie zum Beispiel eine Content-Abgabe auf Filme, die außerhalb der EU gedreht wurden, steuerliche Förderquellen und Mäzenatentum. Ein erklärtes Ziel: Die Absetzbarkeit von Betriebsausgaben auch im Kulturbereich. Aber: "Für mich geht es bei Politik nicht nur um Geld, sondern auch um die Schaffung von Rahmenbedingungen und Ermutigung."
Wie Schmied gedenke in der Causa Sängerknaben-Konzertsaal im Augarten zu entscheiden? Sie habe schließlich die Möglichkeit, als oberste Denkmalschützerin in die Realisierung des Projekts einzugreifen. Schmied zurückhaltend: "Ich werde das prüfen, wenn mir die Unterlagen vorliegen." Ähnlich ihre Position zum Thema Künstlersozialversicherung: "Ich werde es mir anschauen." Die Ministerin kündigte die Einrichtung einer Grundlagenabteilung ein. Eine Stabstelle soll sich mit wirtschaftlichen und juristischen Aspekten der Institutionen befassen.
"Ich stehe zu meinen Freunden"