Washington - Der vergangene Winter war nach
Erkenntnissen von US-Forschern weltweit der wärmste seit 1880. Die
Temperatur habe von Dezember bis Februar 0,72 Grad Celsius über dem
Mittelwert für das 20. Jahrhundert gelegen, teilte die Nationale
Behörde für Ozeane und Atmosphäre (NOAA) am Donnerstag mit. Den
NOAA-Angaben zufolge stieg seit 1906 die weltweite Temperatur im
Durchschnitt pro Jahrzehnt um 0,06 Grad an.
Der Winter 2003/2004 sei der zweitwärmste gewesen, an dritter
Stelle folge der Winter 1997/1998. Zum Rekord habe diesmal vor allem
der warme Jänner beigetragen, heißt es auf der Internet-Seite der
NOAA. Die Organisation versorgt seit 200 Jahren die US-Regierung mit
wissenschaftlichen Daten.
Plötzlicher Temperaturabfall
Zum Teil machen die Wissenschaftler das El-Nino-Wetterphänomen,
das die Meeresoberfläche im östlichen Pazifik aufgewärmt habe, für
den ungewöhnlich milden Winter verantwortlich. Allerdings sei die
Entwicklung plötzlich abgebrochen. Im Februar sei das Wasser im
Pazifik plötzlich um 0,3 Grad kälter geworden und habe damit nahe an
der Durchschnittstemperatur gelegen, schreibt die NOAA auf ihrer
Internetseite. Die Oberflächentemperatur aller Ozeane im Winter sei
daher nur die zweitwärmste im Beobachtungszeitraum gewesen. Über den
Landmassen sei es aber wärmer als jemals zuvor seit 1880 gewesen. (APA/dpa)