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Die mittlerweile zur Tradition gewordene donnerstägliche Studentendemo in Athen war diesmal besonders gut besucht

Foto: APA/epa/Orestis Panagiotou
Athen - Mehrere tausend Studierende und Lehrkräfte der Oberschulen haben am Donnerstag in Athen und Thessaloniki gegen das in der vergangenen Woche vom Parlament verabschiedete neue Hochschulgesetz demonstriert. Sie protestierten unter anderem gegen die darin vorgesehenen Maßnahmen, die öffentlich zugänglichen Einrichtungen des höheren Bildungswesens zu Gunsten von Privatuniversitäten zu beschneiden und Polizeieinsätze an den Universitäten zu ermöglichen.

Damit wird das so genannte Recht auf universitäres Asyl abgeschafft. Weil gegen Ende der Militärdiktatur am 17. November 1973 bei der Erstürmung der Polytechnischen Universität in Athen viele Studenten getötet wurden, sind Polizeieinsätze an Universitäten in Griechenland heftig umstritten.

Die Demonstrationen verliefen im Gegensatz zu zahlreichen früheren Protestkundgebungen friedlich. In Athen stellten Lehrergewerkschaften, deren Mitglieder an der Spitze des Zuges liefen, einen Ordnerdienst, um gewalttätige Ausschreitungen zu verhindern.

300 Universitätsinstitute besetzt

Im Juni 2006 nahm die Regierung ihre Reformpläne vorerst zurück, nachdem in mehreren Universitätsstädten wöchentliche Kundgebungen gegen die Bildungsreform organisiert worden waren.

Seit dem Ende der Weihnachtsferien haben die protestierenden Studenten über 300 Universitätsinstitute besetzt. ONNED, die Jugendorganisation der regierenden Neo Dimokratia-Partei, fordert ein Ende des Streiks, weil dieser Studierenden an der ordnungsgemäßen Absolvierung ihrer Lehrveranstaltungen hindere. (red/APA)