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Die Studie der OcC geht daavon aus, dass die mittlere Schneefallgrenze von derzeit etwa 860 auf 1.200 Meter steigen wird.

Foto: APA/EPA/Olivier Maire
Bern - Die Schweiz erwartet bis zum Jahr 2050 einen Temperaturanstieg von zwei bis drei Grad. Schweizer Medien berichteten am Donnerstag über eine entsprechende Studie, die das Beratende Organ für Fragen der Klimaänderung (OcCC) zusammen mit der Schweizerischen Akademie der Naturwissenschaften verfasst hat.

Die Winter werden danach wärmer und feuchter, die Sommer heißer und trockener. Der Preis des Klimawandels für die Volkswirtschaft sei derzeit noch nicht abzuschätzen, heißt es in der von 100 Forschern in rund fünf Jahren erarbeiteten Studie.

Planungen nötig

Hitzesommer, wie sie heutzutage in dem Land alle zehn bis 50 Jahre auftreten, könnten bis 2050 in jedem zweiten Jahr vorkommen. Umgekehrt sind dem Bericht zufolge zwischen Herbst und Frühjahr vermehrt Starkniederschläge zu erwarten. Die mittlere Schneefallgrenze soll von derzeit ungefähr 860 auf 1.200 Meter steigen. Mehr und stärkerer Regen, auch in höheren Lagen, machten eine angepasste Planung von Straßen, Häusern und Ortschaften nötig, um die Folgen für den Menschen gering zu halten. Nötig sei es dafür auch, Gewässer in ihren ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen - begradigte Flüsse fassen weniger Wasser als naturnahe Flussregionen.

Schädlinge profitieren

Heiße Sommer könnten die Schweizer Fremdenverkehrsorte in den Bergen und an Seen zwar attraktiver machen, erklären die Klimaforscher in dem Report. Sommergäste könnten die wegen der milderen Winter zu erwartenden Verluste von Hotellerie und Bergbahnen aber nicht wettmachen. Der Landwirtschaft bringe eine moderate Erwärmung größere Ernten - solange genügend Wasser verfügbar sei und die Bauern sich bei der Wahl von Pflanzen, Anbaumethoden und bei der Betriebsorganisation an die zu erwartenden neuen Gegebenheiten anpassten. Umgekehrt profitierten aber auch Schädlinge und Unkraut von höheren Temperaturen. (APA/dpa)