Maurizio Nannucci bespielt die Wände der Galerie Nikolaus Ruzicska mit Leuchtflaggen.

Foto: Galerie Ruzicska
Um die Mitte der 60er-Jahre begann der Italiener Maurizio Nannucci dieWechselbeziehungen von Schrift, Sprache und Botschaft zu visualisieren.

Nannucci konzentriert seine Arbeit auf Buchstaben aus farbig pigmentiertem Neonröhren. Für die Salzburger Galerie Nikolaus Ruzicska hat Nannucci eine Serie von mehrzeiligen Schriftobjekten entwickelt. Neu im Oeuvre ist die jeweils links neben den Zeilen platzierte vertikale Gerade, welche die Skulpturen in Rot, Weiß, Gelb, Blau, Rosa und Grün wie monochrom leuchtende Flaggen erscheinen lässt. Das Sprachspiel des Künstlers bezieht sich bei diesen Arbeiten auf die Relativität jeglicher Sinneswahrnehmung:

WHAT TO SEE WHAT NOT TO SEE, WHAT TO HEAR WHAT NOT TO HEAR, WHAT TO FEEL WHAT NOT TO FEEL WHAT TO SAY WHAT NOT TO SAY, WHAT TO LOVE WHAT NOT TO LOVE.

Weiters zeigt Nannucci Neonschriftzüge, die seiner Handschrift ähneln: Grundsatztexte zur Autonomie des Kunstwerks vom Betrachter sind in Rot, Weiß, Gelb und Blau gehalten: "when the flow of time opens new zones of imagination" wirft den Betrachter ebenso auf sich selbst zurück wie: "art is not intended to be perfectly transparent in meaning". (mm/ DER STANDARD, Printausgabe, 15.03.2007)