Warschau - Das polnische Episkopat hat am Mittwoch eine weitere Kommission zur Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit der Kirche einberufen. Sie soll mit der bereits bestehenden historischen Kommission "Gedenken und Sorge" kooperieren, die anhand von Akten prüft, inwieweit Geistliche mit dem kommunistischen Geheimdienst zusammengearbeitet haben. Die neue Kommission soll bewerten, ob historische Berichte die betreffenden Bischöfe im Lichte des kanonischen Rechtes belasten. Primas Kardinal Jozef Glemp erklärte, dass die Kommission sich nicht nur auf die im Institut des Nationalen Gedenkens (IPN) gesammelten Geheimdienstakten stützen werde. Demnach sollen auch kirchliche Archive genutzt werden sowie andere Zeugnisse der damaligen Zeit. Die Kommission wird von Experten für kanonisches Rechtes und Ethikern gebildet. Die Arbeitsergebnisse der beiden Kommissionen werden dem Vatikan übergeben. Eine Entscheidung über das Schicksal von Bischöfen, die in die Arbeit der kommunistischen Geheimdienste verwickelt waren, soll der Papst persönlich treffen. (APA)