Wien - Eine Vergewaltigung aus dem Jahr 1993 konnte durch einen DNA-Test geklärt werden.

Ausschlaggebend war die Anzeige einer 22-jährigen Prostituierten aus dem Stuwerviertel in der Leopoldstadt. Das brachte die Exekutive auf die Spur des 41-jährigen Yusuf D. aus Brigittenau. Er wurde am Dienstag festgenommen.

Im August des Vorjahres hatte der Verdächtige die Prostituierte im Stuwerviertel angesprochen und war mit ihr zum Containerhafen gefahren. Dort fiel er über sie her. Die 22-Jährige ließ die Sache zunächst auf sich beruhen und ging nicht zur Polizei. Das sei in dem Milieu keine Seltenheit, besonders unter Geheimprostituierten, serklärte ein Ermittler. Als das Opfer den Wagen seines Peinigers im Jänner 2007 erneut im Stuwerviertel herumkurven sah, zeigte sie den Mann an. Die Prostituierte hatte sich das Kennzeichen des Autos gemerkt.

Stadtplan-Trick

Die Polizei lud den Mann vor und behandelte ihn auch erkennungsdienstlich. Das brachte jetzt zwei Treffer in der DNA-Datenbank, zum einen die Tat im Juli 1993 und zum zweiten noch eine Vergewaltigung im August 1998. Im ersten Fall soll der 41-Jährige eine Frau auf der äußeren Mariahilfer Straße angesprochen haben. Er zeigte ihr einen Stadtplan und zerrte sie in seinen Wagen, als sie sich vorbeugte. Der Mann soll dann mit ihr über die Westautobahn bis zur Umkehrschleife bei Pressbaum gefahren sein und sie dort zwei Mal vergewaltigt haben.

Im August 1998 dürfte er auf der Wiedner Hauptstraße nach ähnlichem Muster vorgegangen sein. Wieder zerrte er eine Frau ins Auto und vergewaltigte sie mehrere Male. Der Verdächtige konnte oder wollte sich an den Vorfall vor knapp 14 Jahren nur insofern erinnern, als er zugab, mit einer Frau im Auto gefahren zu sein. Die Vergewaltigung 1998 stritt er völlig ab. "Es gibt Hinweise, die auf einen Serientäter hindeuten", sagte ein Ermittler der APA. (APA)