Halbfinale in Hobart u.a. nach einem Sieg über Serena Williams, die kurz darauf die Australian Open gewonnen hat, erster Turniersieg in Pattaya und nun bereits die Runde der letzten Acht in Indian Wells. Das Jahr 2007 hat für Sybille Bammer sensationell begonnen, in Kalifornien hat sie jetzt schon so viele WTA-Punkte geholt wie mit dem Titel in Thailand. Indian Wells zählt zu den so genannten Tier-I-Turnieren (entspricht Masters-Series bei den Herren), es ist also die zweithöchste Kategorie nach den Grand-Slam-Events.
Spiel umgedreht
Der Erfolg über Ivanovic war zunächst nicht abzusehen, das serbische Pin-up-Girl ging nach acht Minuten schon 3:0 in Führung. Bammer schlug zwar zurück, musste dann Satz 1 aber doch im Tie-Break knapp abgeben. Doch dann geriet die "Maschine Bammer" so richtig ins Laufen, sieben Games in Folge zeugen davon. Als Österreichs Nummer 1 im achten Game des dritten Satzes ein Break zum 5:3 gelang, war das Match gelaufen.
Ein Schlüssel zum Erfolg über die Weltranglisten-14. war die Chancenauswertung. Bammer nützte gleich sechs ihrer sieben Breakbälle, machte ihrerseits aber neun von elf Möglichkeiten ihrer Gegnerin zunichte.
"Der Start war eine Katastrophe"
"Der Start war eine Katastrophe, ich hatte große Probleme mit der tief stehenden Sonne, aber dann spielte ich echt gut", schrieb Bammer ihrem zu Hause gebliebenem Coach Jürgen Waber via SMS. "Ich konnte viel Druck ausüben und machte wirklich ein paar besonders schöne Punkte am Netz. Ich weiß, dass sie schnell spielt, aber ich hatte überhaupt keine Probleme mit ihrem Tempo. Jetzt freu ich mich schon auf die nächste Runde."
Selbst auf der Homepage von Ana Ivanovic wurde die Performance der Tennis-Mama in höchsten Tönen gelobt. "Brillante Bammer schlägt Ana" hieß es da oder "Bammer spielte wie eine Maschine". Zumindest von den Beschreibungen her nähert sich Bammer ihrem Vorbild - Thomas Muster. Ihr Erfolgsrezept besteht zu einem Großteil aus Konstanz, Kampfkraft und körperlicher Fitness sowie einer großen Portion Ehrgeiz, mit dem sich die von vielen früher unterschätzte Ottensheimerin in der Weltrangliste immer weiter nach oben kämpft.
Auch Top 30 möglich
Sogar ein Vorstoß in Richtung Top 30 ist für Bammer mit einem weiteren Sieg im Wüstenort möglich. Tatiana Golovin ist die Nummer 19 der Welt bzw. 13 beim Turnier in Indian Wells. Golovin profitierte allerdings im Achtelfinale beim Stand von 6:2,1:0 von einer Verletzung der als Nummer 4 gesetzten Nadja Petrowa. Das bisher einzige Duell mit der gebürtigen Moskauerin, deren Eltern mit ihr im Alter von 8 Monaten nach Frankreich übersiedelt waren, hat Golovin im Vorjahr an der Gold Coast glatt 6:1,6:3 gewonnen.