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Foto:APA/Barbara Gindl
Wien - Supermärkte, die ausschließlich auf Bioware setzen, boomen in Wien. Sieben der österreichweit 22 Geschäfte dieser Art befinden sich nach Auskunft des Verbandes "Bio Austria" in der Bundeshauptstadt.

Vor 20 Jahren noch in Latzhosen

Stefan Maran gibt sich zuversichtlich, was die Entwicklung bei Bio-Lebensmitteln betrifft. "Vor zwanzig Jahren haben wir begonnen, da waren wir noch die Latzhosen tragenden Körndlfresser, die Biofreaks", sagte er: "Vor zehn Jahren waren wir dann die Durchgedrehten, die einen Biosupermarkt errichten wollten. Und heute kann man an Bio gar nicht mehr vorbeigehen. Es ist ein Thema, das alle bewegt."

Steigerungen bis zu 25 Prozent

Sein Bio-Supermarkt in Ottakring war 1998 der erste in Wien. Im Vorjahr habe sein Unternehmen mit insgesamt vier Standorten 10 Millionen Euro erwirtschaftet, ein Plus von 19 bis 20 Prozent gegenüber 2005. Noch besser sei der Jahresbeginn 2007 verlaufen: "Im Jänner und Februar gab es eine Steigerung von 25 Prozent."

Drei Biosupermarkt Ketten in Wien

Beim Handel mit Bio-Lebensmitteln sieht Maran - er ist auch Chef des Naturkost-Fachausschusses in der Wiener Wirtschaftskammer - nur noch die großen Handelsketten vor den Bio-Supermärkten. Bei "Bio Austria" schätzt man, dass der Umsatz des Wiener Bio-Fachhandels 2006 bei 50 Millionen Euro lag. Neben Maran ist in Wien auch "Biomarket" mit zwei sowie "basic" und "Livit" mit je einem Standort vertreten.

Trockenprodukte vorwiegend aus Deutschland

Auch wenn argentinische Biobirnen oder slowenische Äpfel in den Supermarktregalen anderes vermuten lassen: Der Anteil heimischer Produkte ist laut "Bio Austria" im Frischebereich (von der Milch über Obst und Gemüse bis zum Brot) gar nicht so niedrig und soll auch noch steigen. Im Trockenbereich würden dagegen vor allem deutsche Produkte dominieren, was sich auf Grund der Stärke der Marken und der Preisgestaltung kaum ändern werde.

Preise derzeit zu hoch

Auch in dieser Hinsicht glaubt Maran aber an Veränderungen. "Derzeit sind die Preise zu hoch", meinte er: "Aber wenn man mehr produziert, könnte man den Konsumenten mit den Preisen entgegen kommen." Für das Allgemeinwohl könne das nur nützlich sein: "Glauben Sie mir, man kann nicht gesund genug essen", gab er sich überzeugt. (APA)