Fazit
Richtig große Sprünge macht der GNOME mit der neuen Release zwar nicht, dafür finden sich aber wieder viele sinnvolle Detailverbesserungen. Vor allem die diversen Performanceoptimierungen werden die meisten BenutzerInnen erfreuen.
Ausblick
Dass die Liste der Neuerungen dieses Mal etwas kürzer als bei den vorangegangenen Release-Zyklen ausgefallen ist, hat aber auch andere Gründe: So arbeiten derzeit einige der EntwicklerInnen an der Umarbeitung von Kernkomponenten des GNOMEs. Eine Aufgabe, die mehr Zeit als die üblichen sechs Monate, die ein Release-Zyklus bietet, in Anspruch nimmt. So sollen etwa der Dateisystems-Abstraktionslayer gnome-vfs, das Session Management gnome-session und das Konfigurationssystem gconf umgeschrieben werden. Auch ein neues Panel-Applet-System ist in Entwicklung. Die Kompatibilität mit bestehenden Anwendungen will man dabei aber nicht brechen, ein eventuelles GNOME 3 zeichnet sich zumindest aus diesem Blickwinkel also weiterhin nicht ab.
Spekulatives
Etwas längerfristiger sind auch andere Pläne für den GNOME: So drängen sich mit Tracker und Beagle zwei Indizierungstechnologien verstärkt auf, die auch die Basis für einen Desktop bilden könnten, der sich stärker nach Tags und Inhalt organisiert als nach hierarchischen Dateisystemstrukturen.
Download
Während zuvor genanntes noch Zukunftsmusik ist, steht der GNOME 2.18 ab sofort in Form des Source Codes zum Download bereit. Die neue Release wird wohl schon bald in die Entwicklungsrelease der meisten großen Distributionen wandern. Für alle, die den GNOME noch nicht kennen und nur mal hineinschnuppern möchten, bietet das Projekt ebenfalls eine Reihe von Optionen an. So gibt es neben einer LiveCD auch diverse Images für die Virtualisierungslösungen von VMWare, Parallels, Microsoft und QEMU. (Andreas Proschofsky)