Der Spread der Aktiengattungen ist auf historisch hohem Niveau: Lagen die Papiere Anfang 2006 nur 12,00 Euro auseinander, wuchs die Differenz nun auf rund 28,00 Euro an. Entsprechend attraktiv ist die Bewertung der Vorzüge. Ihr Kurs/Gewinn-Verhältnis für 2007 beträgt ca. zehn, das der Stämme 14. Allerdings hat der Abschlag Tradition: Da viele Institutionelle nur Stammaktien kaufen dürfen, griffen in der Vergangenheit oft nur Private zu den Vorzügen. Die Funktion des Zertifikats ist eher kniffelig: Am Emissionstag, dem 19. März, ermittelt die Emittentin den Spread – beispielsweise 28,00 Euro. Dazu wird der Emissionspreis von 30,00 Euro addiert und als Basis festgelegt (hier 58,00 Euro). Der Wert des Papiers berechnet sich aus der Basis abzüglich des Spreads. Fällt dieser während der Laufzeit von 28,00 auf 23,00 Euro, legt das Zertifikat kräftig zu: 58,00 minus 23,00 gleich 35,00 Euro.
Anleger profitieren also von einem engeren Spread. Weitet er sich dagegen auf 35,00 Euro aus, hagelt es Verluste: Das Zertifikat würde auf 23,00 Euro abstürzen. Möglich wäre sogar ein negativer Stand. Um diesen zu vermeiden, wird bei einem Wert des Zertifikats von zehn Euro, was einem Spread von 48,00 Euro entsprechen würde, die Position liquidiert und der Restwert den Anlegern ausgezahlt. Gerüchte sprechen dafür, dass die Spekulation aufgeht: Die Investmentbank Dresdner Kleinwort stellte die Überlegung an, Porsche decke sich mit Vorzügen ein, um seine Beteiligung zu erhöhen. Die Bank begründete dies mit einem hohen Handelsvolumen. Ganz von der Hand zu weisen ist die Annahme nicht. Porsche ist mit einem Stimmrechtsanteil von rund 27 Prozent größter Anteilseigner bei Volkswagen. Zudem ließen sich die Stuttgarter vom Aufsichtsrat eine Erhöhung des Anteils an Volkswagen bis auf 29,9 Prozent genehmigen. In Unternehmenskreisen wurden die Marktgerüchte jedoch zurückgewiesen.