Wien - Die Schwimm-Geschwister Mirna und Dinko Jukic sind am Montag Vormittag doch zu den Weltmeisterschaften in Melbourne abgeflogen. Die Abkehr von der noch im Laufe des Sonntag verkündeten Absage basierte auf einem rund einstündigen Gespräch von Verbandspräsident Paul Schauer mit Trainer-Vater Zeljko Jukic am Sonntag Abend. Dieser kam daraufhin mit seinen Kindern rechtzeitig zum Abflug nach Wien-Schwechat.

Schauer hatte Vater Jukic sozusagen ins Gewissen geredet. "Ich habe ihm gesagt, dass er mit einem WM-Verzicht am meisten seinen Schwimmern schadet", erklärte der 60-Jährige. "Nicht mitzufliegen, wäre nicht nachvollziehbar gewesen." Gleichzeitig setzte sich Schauer dafür ein, dass der Österreichische Verband (OSV) in der strittigen Frage der Vergabe von Trainingszeiten und -bahnen auf den Wiener Landesverband (LSV) einwirken werde.

Dabei geht es freilich vorläufig nur darum, dass die derzeitige Einteilung bis nach der WM bestehen bleibt. Danach sollen die neuen Trainingszeiten gemeinsam besprochen werden. "Ich vertraue Herrn Schauer", erklärte Mirna Jukic dazu vor dem Abflug. Bruder Dinko Jukic war vor seinem WM-Debüt auch schon ganz auf die Titelkämpfe fokussiert: "Ich bin sicher, sobald ich aus dem Flugzeug aussteige, gilt meine volle Konzentration der WM."

Das Jukic-Trio hatte in der Frage der Trainingseinteilung vor allem die Intervention der Wiener Stadtpolitik zu ihren Gunsten gefordert. Vizebürgermeisterin und Sportstadträtin Grete Laska nahm dazu gegenüber der APA - Austria Presse Agentur Stellung: "Jetzt bin ich einmal froh, dass die Vernunft gesiegt hat und die Familie Jukic abgeflogen ist. Dieses Thema begleitet uns ja schon seit Jahren."

In diesem Zusammenhang meinte die SP-Politikerin, dass sich die Stadt Wien schon öfters für eine Erweiterung der Trainingszeiten eingesetzt hätte. "Das Wie ist dann aber nicht unsere Sache", meinte Laska. "Das ist eine Sache zwischen dem Österreichischen und dem Wiener Verband sowie der Familie Jukic."(APA)