Frankfurt - Der Fahrplan für den grenzüberschreitenden Bankenzusammenschluss. Die Transaktion bedarf noch der Zustimmung der Kartellbehörden und der österreichischen Bankenaufsicht. Die "All-Share"-Transaktion:
  • 1. Abspaltung des BA-Geschäftsbetriebs in die "Bank Austria-NewCo Banking Business". Zunächst wird der Bank Austria-Geschäftsbetrieb steuerneutral in eine 100-prozentige Tochtergesellschaft (NewCo) abgespalten. Dieser Schritt erfordert eine außerordentliche Hauptversammlung am 27. September bei der Bank Austria. Bedingung: Vor HV-Einberufung muss die Due Diligence-Prüfung (von 24. Juli bis 23. August) positiv abgeschlossen sein.

  • 2. Einbringung in HypoVereinsbank. Steuerneutrale Einbringung der Beteiligung an der Bank Austria NewCo in die HypoVereinsbank im Wege einer Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage (unter Nutzung des bestehenden genehmigten Kapitals). Dazu ist keine Hauptversammlung bei der Hypo nötig.

  • 3. Auflösung der Bank Austria-"Holding" im Wege eines so genannten "Down-Stream-Mergers": Die Bank Austria wird zur Vermeidung eines Holdingabschlages für Bank Austria-Aktionäre aufgelöst. Die Bank Austria-Aktionäre erhalten im Verhältnis 1:1 Aktien der HypoVereinsbank und sind nun direkt mit zusammen 21 Prozent an der HypoVereinsbank (Fusionskonzern) beteiligt. Eine Notierung der HypoVereinsbank-Aktie auch in Wien ist vorgesehen. Die frühere Bank Austria-Aktie wird vom Wiener Kurszettel gestrichen. Der Aktientausch ist für das erste Quartal 2001 vorgesehen.
Die Stoxx-Index-Gewichtung der HypoVereinsbank erhöht sich durch die Konzernerweiterung um 25 Prozent. Auf Basis der jetzigen Kurse bezifferte der Hypo-Vorstand den "Goodwill" (die Differenz zwischen Buch- und Marktwert, Anm.) mit rund 3 Mrd. Euro für die Übernahme, auf 20 Jahre bedeutet dies 150 Mill. Euro pro Jahr. Mit dem 100-prozentigen Erwerb der Bank Austria in einem Schritt minimiere man die Transaktionsrisken. Außerdem wurde heute auf dem Kapitalmarkt schonenden Erhalt der Kernkapitalbasis sowie den Erhalt der stillen Reserven von 10 Mrd. Euro für weitere Optionen verwiesen. (APA)