Neben der geographischen Nähe zu Tschechien, Ungarn, der Slowakei oder Slowenien versteht sich Östereich als Drehscheibe zwischen Ost- und Westeuroa. Dabei kommen die historischen Bande zugute: schließlich sind die großen Wirtschaftsäume der ehemaligen K.u.K. Monarchie wieder unter einem Dach vereint.
Wie stark das Engagement österreichischer Unternehmen in den mittelosteuropäischen Ländern ist, beweist die Statistik. Nach einer Studie des Wiener Instituts für Witschaftsforschung (Wifo) hat die Wirtschaft Österreichs in den vergangenen Jahren 18,6 Milliarden Euro in den östlichen Wirtschaftsraum investiert, davon 14,1 Milliarden in die acht neuen EU-Länder. Mit einem Anteil von 15 Prozent ist Östereich einer der größten Einzel-Investoren.
"Nahezu alle großen Unternehmen und Konzerne Österreichs haben sich inzwischen in der Ostregion eingekauft. Dies schlägt sich auch in den Börsenergebnissen nieder", so Elke Cerny, Vermögens- und Versicherungsberaterin bei Save Your money. In den einzelnen Österreichfonds der Wiener Börse findet man immer wieder dieselben Big-Player in unterschiedlichen Gewichtungen, die am Gewinn mitnaschen lassen.
OMV
Die Dividende will die OMV für 2006 um 17 Prozent von 0,90 auf 1,05 Euro je Aktie erhöhen. Zum Betriebserfolg, der um fünf Prozent auf 2,061 Mrd. Euro zulegte, trug die rumänische OMV-Tochter Petrom mit 677 Mio. Euro einen signifikanten Beitrag bei.
Erste Bank
Die börsenotierte Erste Bank hat 2006 - nach neuerlich massiver Erweiterung des Bankgeschäfts in Osteuropa - ihre Ergebnisse wieder deutlich zweistellig angehoben. Auch die Aktionäre bekommen mehr Geld: Bei der Hauptversammlung am 31. Mai wird die Dividende von 55 Cent auf 65 Cent je Aktie angehoben.
Voriges Jahr hat die Erste Bank ihr Kapital erhöht. Die im Jahr 2006 ausgegebenen neuen Aktien sind für das gesamte Geschäftsjahr 2006 dividendenberechtigt. Erst seit Oktober 2006 ist die rumänische Großbank BCR (Banca Comerciala Romana) in die Bilanz einbezogen. Das Betriebsergebnis der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen stieg nach vorläufigen Zahlen um 20,7 Prozent auf 2,003 Mrd. Euro. Ohne BCR hätte der Betriebsgewinn um 15,3 Prozent zugelegt.
Verbund
Im Jahr 2006 konnte der Verbund seine internationalen Geschäftsaktivitäten weiter erfolgreich ausbauen. Das Unternehmen hat 25 Prozent am führenden unabhängigen Stromversorger Frankreichs, der Poweo S.A. sowie 40 Prozent am gemeinsamen Kraftwerks-Joint-venture Poweo Production SAS erworben. In Italien konnte das Verbund-Joint-Venture Sorgenia das 770-MW-Gaskraftwerk in Termoli in Betrieb nehmen. Mit dem Bau eines weiteren Gaskraftwerkes wurde begonnen, für zwei weitere konnten die erforderlichen Genehmigungen eingeholt werden. Darüber hinaus wurden im Jahr 2006 Tochtergesellschaften in Tschechien, der Slowakei und Rumänien sowie Joint-ventures in Griechenland und der Türkei gegründet. Für 2007 sind Gründungen von Tochtergesellschaften in Kroatien, Serbien und Mazedonien projektiert.
Raiffeisen International
Die Raiffeisen Bank, die 2002 mit der im Juli 2001 erworbenen Banca Agricola fusioniert wurde, nahm ihren Betrieb 1998 auf. Sie ist war zum Ultimo 2005 mit einer Bilanzsumme von 3,0 Milliarden Euro die drittgrößte Bank Rumäniens und mit 216 Geschäftsstellen landesweit präsent. Im Jahr 2005 verzeichnete das Privatkundengeschäft der Raiffeisen Bank signifikantes Wachstum: Zum Jahresende wurden knapp zwei Millionen Kunden gezählt; die Kredite stiegen um knapp 90 Prozent auf 516 Millionen Euro, die Einlagen um mehr als die Hälfte auf 517 Millionen. Mit der Raiffeisen Banca pentru Locuinte (Bausparkasse) hat die Raiffeisen Bank das Bank-in-Bank-Konzept eingeführt: In 88 Geschäftsstellen werden die Kunden speziell zum Thema Wohnraumfinanzierung beraten.
Die Leistungen der Raiffeisen Bank waren ausschlaggebend für zahlreiche lokale Auszeichnungen: So wählte sie die Gazeta Bankowa zur "Besten Bank 2005", und in der Forbes-Liste der besten Retail-Banken des Landes belegte sie Platz 2.
C.A.T. oil
Die österreichische C.A.T. oil AG, einer der führenden Anbieter von Öl- und Gasfeld-Dienstleistungen in Russland und Kasachstan, hat die Ergebnisse für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2006 veröffentlicht. Nach einem erfolgreichen ersten Halbjahr und einem umsatzstarken dritten Quartal steigerte das Unternehmen den Konzernumsatz und das Ergebnis dank starker Nachfrage nach Hydraulic Fracturing-Services und Spezialdienstleistungen erneut deutlich. Insgesamt führte die C.A.T. oil AG im dritten Quartal 649 Servicejobs aus. Der Umsatz in den ersten neun Monaten des aktuellen Geschäftsjahres stieg um 26,4 Prozent auf 145,2 Mio.Euro im Vergleich zu 114,9 Mio. Euro im gleichen Vorjahreszeitraum. Das EBITDA nahm um 27,8 Prozent auf 38,6 Mio. Euro zu (Vj.: EUR 30,2 Mio.). Auch das EBIT stieg deutlich um 35,1 Prozent auf 32,0 Mio. verglichen mit 23,7 Mio. Euro in den ersten drei Quartalen des Vorjahres. Damit erhöhte die C.A.T. oil AG die EBIT-Rendite auf 22,0 Prozent im Vergleich zu 20,6 Prozent im Vorjahr.
Wienerberger
Während der Umsatz in Zentral-Osteuropa um vier Prozent auf 507,3 Mio. Euro gesteigert werden konnte, ging das EBITDA um vier Prozent auf 136,7 Mio. Euro zurück. Dieser Rückgang war im Vergleich zum außergewöhnlich guten Jahr 2004 eine Folge schwächerer Märkte in Polen und Ungarn, was durch die Ergebnissteigerungen in Tschechien, Rumänien und der Slowakei sowie bei Semmelrock nicht vollständig ausgeglichen werden konnte. Dass dieser Bereich trotzdem ein Umsatzwachstum von vier Prozent ausweist, ist ein Beweis für den Erfolg unserer Expansionsstrategie.
Wiener Städtische
Darüber hinaus strebt die Vienna Insurance Group in ihren Kernmärkten in der CEE-Region (dazu zählen die Tschechische Republik, die Slowakei, Bulgarien, Kroatien, Polen, Rumänien, Serbien sowie Ungarn) danach, mindestens zu den fünf größten Versicherungen des jeweiligen Landes zu gehören.
Bank Austria
Die UniCredit Group ist die klare Nummer eins am Bankenmarkt Zentral- und Osteuropas. Sie betreibt das mit Abstand führende Bankennetzwerk in der Region. Innerhalb der UniCredit Group ist die Bank Austria Creditanstalt für das Bankgeschäft in Zentral- und Osteuropa verantwortlich.
Immoeast
Die Immoeast AG wurde 1999 als Tochter der Immoeast gegründet, um deren Zentraleuropaaktivitäten abzudecken, und notiert seit Dezember 2003 an der Wiener Börse. Das Unternehmen setzt wie keine andere Gesellschaft in Zentral- und Osteuropa auf das erfolgreiche Konzept der Diversifikation. Derzeit ist die Immoeast in Ungarn, Tschechien, Polen, Rumänien, der Slowakei, Bulgarien, Estland, Russland, der Ukraine, Slowenien, Kroatien und Serbien vertreten. Das Immobilienportfolio umfasst 251 Objekte mit 3,8 Mio. m² Nutzfläche. Es werden alle Immobiliensektoren abgedeckt - von Büros, Geschäftsflächen, Garagen, Logistikimmobilien, Wohnungen bis zu Hotels - wodurch die Immoeast von den Entwicklungen der einzelnen Märkte unabhängig ist. Diese breit diversifizierten Investitionen in einen der attraktivsten Zukunftsmärkte brachten den Aktionären bisher ausgezeichnete Renditen: Die Ein-Jahres-Performance per 31.01.2007 betrug 30,68 Prozent.
Und last but not least: Meinl, dessen Produkt Meinl European Land den Umsatz innerhalb des Jahres 2006 verdoppelt hat und die Kurssteigerung der Aktie in einem Jahr 16,7 Prozent betragen hat. Meinl Euopean Land konnte die Position als bedeutender Immobilieninvestor in Zentral- und Osteuropa festigen und die Weichen für das weitere Wachstum in Zukunft stellen. (red)