Seoul - Nordkorea hat vor den Auswirkungen eines gemeinsamen Militärmanövers der USA und Südkoreas auf die Sechs-Parteien-Gespräche über sein Atomprogramm gewarnt. "Das geplante provokative Säbelrasseln ist ein grober Akt, der nicht weit davon entfernt ist, eine Waffe auf den Gesprächspartner zu richten", sagte der Sprecher des nordkoreanischen Wiedervereinigungskomitees am Samstag laut der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA. "Die kriegerischen Maßnahmen werden nur die Aussichten auf eine Beilegung der Nuklearfrage auf der koreanischen Halbinsel verdüstern und Zerstörung bringen."

Kriegszustand

Die USA haben in Südkorea rund 30.000 Soldaten stationiert. Das regelmäßige gemeinsame Großmanöver der beiden Staaten soll in diesem Jahr vom 25. bis 31. März stattfinden. Die stalinistische Regierung des Nordens verurteilt die Übung üblicherweise in scharfer Form und kritisiert sie als Vorspiel einer Invasion und eines Atomkriegs. Zu größeren Zwischenfällen ist es bei dem Manöver jedoch noch nie gekommen. Die beiden koreanischen Staaten haben nach ihrem Krieg (1950-1953) niemals einen Friedensvertrag abgeschlossen und befinden sich deshalb technisch noch immer im Kriegszustand.

Mitte Februar hatten sich Nord- und Südkorea sowie die USA, Japan, China und Russland bei ihren Sechs-Parteien-Gesprächen auf einen schrittweisen Abbau des nordkoreanischen Atomprogramms verständigt. Im Gegenzug soll das verarmte und isolierte Land Wirtschaftshilfen und Energielieferungen erhalten. Die Verhandlungen über die Umsetzung dieser Grundsatzeinigung sollen im Laufe dieses Monats fortgesetzt werden. (Reuters)