Wien - Wolfgang Rosam, Gründer und langjähriger Geschäftsführer der PR-Agentur Publico, hat eine Klage gegen Erika Rumpold, Geschäftsführerin der für EADS tätigen Werbefirma "100% Communications", angekündigt. Rumpolds Aussagen im Eurofighter-Untersuchungsausschuss, wonach Rosam für Saab Gripen geworben habe, seien eine "glatte Lüge und Verleumdung", sagte Rosam am Samstag zur APA. "Entweder sie nimmt das zurück, oder sie bekommt eine Klage wegen Rufschädigung und unlauteren Wettbewerbs."

"Glatte Lüge"

EADS-Werberin Erika Rumpold, Frau des früheren FPÖ-Bundesgeschäftsführers und BZÖ-Werbers Gernot Rumpold, hatte auf die Frage, wer in Österreich Saab betreut hat, gemeint: "Es war Rosam, es war die Publico, glaube ich. Ich bin mir aber nicht sicher. Ich glaube, Rosam/Publico. Ich bin mir aber nicht sicher."

Rosam erklärte im Gespräch mit der APA, niemals für Saab gearbeitet zu haben, weder als Geschäftsführer der Publico, noch danach. Auch die in Zusammenhang mit ihm im Ausschuss genannten vier Millionen Euro, die Saab für PR in Österreich ausgegeben haben soll, bezeichnete Rosam als "glatte Lüge". Publico hatte Rumpolds Behauptung ebenfalls dementiert.

Von Fekter enttäuscht

"Enttäuscht" zeigte sich Rosam darüber, dass die ÖVP-Fraktionsführerin im Ausschuss, Maria Fekter, Rumpolds Angaben ohne Überprüfung übernommen und medial verbreite habe. Fekter hatte Rumpolds Angaben zum Anlass genommen, um die Ladung Rosams vor dem Ausschuss zu fordern.

Über ihre eigene Tätigkeit für EADS hüllten sich Erika und Gernot Rumpold im Ausschuss hingegen in Schweigen. Ihre Agentur hat mit EADS einen umstrittenen Werbevertrag in Höhe von 6,6 Mio. Euro hat. Über den Verbleib des Geldes herrscht Unklarheit, denn für Inserate sollen nur rund zwei Mio. ausgegeben worden sein. Die Rumpolds haben den Verdacht der Parteienfinanzierung stets zurückgewiesen. (APA)