Präsident will UNO-Plan für Darfur noch verhindern
Bashir-Brief spricht von problematischer Kommandostruktur - Plan sieht 3.000 UN-Soldaten zusätzlich vor
Redaktion
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New York - Der sudanesische Präsident Omar Hassan
al-Bashir will die von den Vereinten Nationen angestrebte Aufstockung
der Friedenstruppen für die Krisenregion Darfur offenbar doch noch
verhindern. In einem Brief an die UNO schrieb er, die Pläne stünden
im Widerspruch zu Teilen des Abkommens, das seine Regierung im Mai
mit einer der Rebellengruppen aus der Region unterzeichnet habe.
Problematisch sei insbesondere die geplante Kommandostruktur, hieß es
in dem Dokument, das der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag
vorlag. Das Schreiben ist die seit langem erwartete Antwort von
Al-Bashir auf einen Brief von UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon.
Unterstützung für AU-Soldaten
Eine UNO-Sprecherin sagte, das sudanesische Papier stelle die
zuletzt erzielte Einigung auf den UNO-Plan allem Anschein nach wieder
in Frage. Der Plan sieht vor, dass die UNO zunächst 3.000 Soldaten
und zivile Helfer nach Darfur entsendet, um die 7.500 schlecht
ausgerüsteten Streitkräfte der Afrikanischen Union (AU) zu
unterstützen. Al-Bashir hatte dem Vorhaben im November zwar
grundsätzlich zugestimmt. Grünes Licht für den Einsatz gab er bisher
aber trotz mehrfacher internationaler Appelle nicht.
Der UNO-Sicherheitsrat wird sich wohl in der kommenden Woche mit
Darfur befassen. Dort kämpfen von der Regierung unterstützte
arabischstämmige Reitermilizen gegen Rebellen. Schätzungen zufolge
kamen in dem Konflikt seit 2003 etwa 200.000 Menschen ums Leben,
weitere 2,5 Millionen wurden vertrieben. (APA/Reuters)
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