Der venezolanische Präsident und Linkspopulist reist derzeit parallel zu Bush durch Lateinamerika und schürt anti-amerikanische Stimmungen. Vazquez zeigte sich nach dem Gespräch mit Bush vorsichtig zuversichtlich, was eine Vertiefung der Wirtschaftsbeziehungen angeht. Das Abkommen strebt er gegen den Willen von Chavez an.
Schon vor seiner Ankunft in Uruguay hatten tausende Menschen gegen Bush protestiert und waren damit dem Beispiel der Brasilianer gefolgt, wo der US-Gast zuerst Halt gemacht hatte.
Scharfe Sicherheitsvorkehrungen in Kolumbien
US-Präsident George W. Bush wurde am Sonntag unter äußerst scharfen Sicherheitsvorkehrungen in der kolumbianischen Hauptstadt Bogota erwartet. Kolumbien ist nach Brasilien und Uruguay die dritte Station einer sechstägigen Rundreise, die Bush bis Mittwoch noch nach Guatemala und Mexiko führt. Sein kolumbianischer Amtskollege Alvaro Uribe ist der engste Verbündete der USA in der Region.
In Bogota waren mehr als 22.000 Soldaten und Polizisten waren zum Schutz des Präsidenten gegen Anschläge linke Rebellen während des nur sechsstündigen Aufenthaltes aufgeboten. Zudem sollte der Luftraum über der Hauptstadt geschlossen werden. Jeglicher Alkoholausschank war ebenso verboten wie Beifahrer auf Motorrädern. Die Polizei hatte kurz vor dem Besuch von einem Plan der FARC berichtet, den Besuch durch Terroranschläge zu stören.
Anders als tausende Anti-Bush-Demonstranten sagte Uribe: "Wir erwarten Bush mit Freundschaft, Zuneigung und Dankbarkeit". Er ist dringend auf weitere US-Militär- und Finanzhilfe im Kampf gegen linke Rebellen und die Drogenkriminalität angewiesen und hofft auf die rasche Ratifizierung eines bereits unterzeichneten Freihandelsabkommens. Beide Entscheidungen liegen aber beim US- Kongress, in dem die Demokraten die Mehrheit halten.