"Eine deutliche Absenkung der Maximalpreise für Endverbraucher"
Erst am Donnerstag hatte in Brüssel ein Hearing von Experten und Vertretern europäischer Telekom-Betreiber über die Notwendigkeit der Verordnung stattgefunden. Der zuständige Europaparlaments-Berichterstatter, der ÖVP-EU-Abgeordnete Paul Rübig, erklärte danach, er sei überzeugt, dass sich eine "Mehrheit im Europäischen Parlament" hinter "eine deutliche Absenkung der Maximalpreise für Endverbraucher" stellen werde. Nächste Woche will er sein "Verhandlungsangebot mit konkreten Zahlen" präsentieren.
Angebot
"Eine europaweite Preisregelung sowohl auf Großhandels- als auch Endkundenebene", so Rübig in einer Pressemitteilung, sei "notwendig, damit ein funktionierender wettbewerbsfähiger Markt entsteht, der Verbrauchern und Betreibern gleichermaßen zu Gute kommt". Allerdings will er der Industrie, wie er sagt, "ein Angebot machen", wonach es zu "keiner Zwangsregulierung durch einen Zwangstarif ab sofort und für alle" kommen soll, sondern wonach den Konsumenten die Wahl zwischen ihrem bisherigen Tarifmodell und einem "fairen Euro-Tarif" geboten werden soll.
"All-Inclusive-Tarif"
Außerdem soll es nach Vorstellung Rübigs in Zukunft bei jedem Betreiber einen "All-Inclusive-Tarif" geben, mit dem man in jedem EU-Land für Sprachtelefonie, Datenübertragung gleichermaßen wie SMS oder MMS denselben Preis zahlt. "Das wäre doch einmal ein echtes Angebot an mobile Konsumenten", erklärte Rübig.
Bei den Interconnection Fees - jenen Gebühren, die die Mobilfunk-Betreiber für die Durchstellung von Anrufen untereinander verrechnen - strebt der EU-Parlamentsberichterstatter ein neues Auktionsmodell an. Nur in der ersten Phase solle die EU für diese Gebühren eine einheitliche europäische Preisobergrenze festsetzen. "Diese Regelung kann und soll meiner Meinung nach ab sofort in dem Moment wegfallen, in dem die Branche eine Börse einrichtet, auf der die Gesamtheit der Roamingminuten oder Bits gehandelt wird", so Rübig.
Obergrenze