Der Umsatz sei bereinigt um Zu- und Verkäufe um 7,4 Prozent auf 5,52 Mrd. Euro gestiegen, teilte die umsatzstärkste Tochter des deutschen Medienkonzerns Bertelsmann in Luxemburg mit. 2005 hatte RTL unter anderem die übrigen Anteile am britischen Fernsehsender Five übernommen. Insgesamt erhöhte sich der Umsatz um 10,3 Prozent. Der um Restrukturierungskosten und Anlaufkosten bereinigte Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITA) stieg um 11,5 Prozent auf 889 Mio. Euro.
Netto verdiente die RTL-Gruppe nach Anteilen Dritter 890 Mio. Euro, 66 Prozent mehr als 2005. Wegen Sondereffekten etwa aus dem Verkauf von Beteiligungen mit eingerechnet hat sich das Nettoergebnis sogar um 80 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro erhöht.
RTL will die Aktionäre an dem Gewinnplus mit einer um 14 Prozent auf 1,20 Euro pro Aktie erhöhten Dividende beteiligen. Zusätzlich solle eine Sonderausschüttung von 1,80 pro Papier gezahlt werden. Der überwiegende Anteil fließt Bertelsmann zu. Der Mutterkonzern hält gut 90 Prozent an der RTL-Gruppe.
Zeiler sagte, die Zahlen zeigten, dass die paneuropäische Strategie greife. Das Ergebnis sei trotz teilweise schwieriger Märkte erzielt worden. Der RTL-Chef bekräftigte, dass sich die Sendergruppe von Werbeeinnahmen noch unabhängiger machen wolle.
Für die Entwicklung des Werbemarktes 2007 wagte Zeiler keine konkrete Prognose. "Wir sind vorsichtig optimistisch", sagte er. Die deutschen Sender seien vielversprechend ins Jahr gestartet. RTL bereite sich in seinen Kernmärkten auf eine Ausweitung der Marke vor. Die digitale Welt biete dafür gute Möglichkeiten, ob Video auf Abruf, mobiles TV, Internet-Fernsehen oder Online-Plattformen. "Jetzt ist die richtige Zeit, alle neuen Plattformen und Wege zum Konsumenten auszuprobieren", sagte Zeiler.
In einem Zeitungsinterview hatte er vergangenes Wochenende trotz Verschuldung des Mutterkonzerns Bertelsmann einen Spielraum für milliardenschwere Übernahmen bekräftigt. "Wir sind in unserer Entwicklung durch Bertelsmann keineswegs eingeschränkt", erklärte er zuletzt. Ziel sind kleinere Zukäufe in England, Zentral-, Ost- und Südeuropa.