Bled - Die österreichischen Volleyball-Topteams laufen in dieser Saison weiter einem Titelgewinn hinterher. Nach dem Ausscheiden in der Gruppen-Phase der Champions League und dem vorzeitigen Scheitern im heimischen Cup verpassten die aon hotVolleys am Mittwoch in Bled mit einem 2:3 gegen das Team des Gastgebers die Titelverteidigung in der Mitteleuropa-Liga (MEVZA). Meister Hypo Tirol wurde durch ein 0:3 gegen Kaposvar Vierter.

Die hotVolleys waren nach dem überzeugenden 3:0-Sieg gegen die Tiroler am Dienstag im Halbfinale mit Selbstvertrauen in die Partie gegangen, obwohl Bled im Grunddurchgang bis auf eine Niederlage gegen die hotVolleys auf dem Grünen Tisch ungeschlagen geblieben war. Doch die Truppe aus Wien kämpfte und wurde auch belohnt, als die Heimischen nach einem 24:21 reihenweise Chancen ausließen und den Satz noch abgaben.

In dieser Phase hatte Bled vor rund 1.600 Zuschauern Schwächen beim Service, ansonsten hatten die Slowenen in diesem Punkt aber ein klares Übergewicht. 12 Punkte holten sie über den Aufschlag, die hotVolleys nur einen. Anders die Block-Statistik, in der die Gäste 13:7 voran lagen. Im Angriff waren sich beide Teams in etwa gleichwertig.

Und daher war es auch verdient, als Grunddurchgangsieger Bled Satz zwei und später Satz vier recht klar für sich entschied. Dazwischen lag ein 25:21 der hotVolleys. Also ging es in einen Entscheidungssatz, in dem die Gastgeber nach insgesamt 116 Minuten mit 15:13 die Oberhand behielten. Glücklich, denn das Schiedsrichter-Team war den Slowenen besonders in der Entscheidung gut gesonnen.

Das bekrittelte auch hotVolleys-Manager Peter Kleinmann: "Es hat nicht Bled gewonnen, sondern ein kroatischer und ungarischer Schiedsrichter sowie die vier slowenischen Linienrichter. Das war unseriös, nicht fair." Der 59-Jährige hatte die Partie aber auch schnell abgehakt und richtete die Augen nur noch auf die Meisterschaftsentscheidung. Darko Antunovic war nur zwei Sätze lang im Einsatz, seine leichte Verletzung ist aber nicht ernst.

Tirol bot auch gegen Kaposvar eine enttäuschende Leistung. "Wir haben den absoluten Tiefpunkt erreicht", erklärte Coach Stefan Chrtiansky nach der Partie. "Ab jetzt kann es nur mehr besser werden." Kampfgeist und bedingungsloser Einsatz waren bei den Innsbruckern nicht vorhanden, die Ungarn siegten schließlich 3:0 (24,27,23). Chrtiansky: "Trotz zeitweiliger Führung können wir nie einen Satz konzentriert zu Ende spielen." (APA)