26 Jahre alt war Goldeband bei ihrem Eintritt in den Rechnungshof. Heute, 20 Jahre später, ist sie dessen erste Sektionschefin, zuständig für Verwaltung und Kommunikation. Es folgte Irene Homrighausen als zweite Frau an einer Sektionsspitze.
Goldebands Lebenslauf umfasst sechs eng bedruckte Seiten. Dessen Inhalt im Stakkato: AHS-Matura, HAK-Abiturientenlehrgang, Jusstudium, Praktikum im Verwaltungsgerichtshof und zahlreiche andere Aus- und Weiterbildungen. Den Weg in den Rechnungshof hat ihr dort übrigens eine Frau gewiesen
Es folgten vier Jahre im Prüfungsdienst und danach die Übernahme der Öffentlichkeitsarbeit. In dieser Funktion musste Goldeband bereits drei (männliche) Präsidenten managen. "Tassilo Broesigke war ein Sir", weiß die Sektionschefin heute zu berichten, "aber er hat nicht mehr von mir erwartet, als dass ich die Leiterin des Sekretariates bin." Bei Franz Fiedler war das Aufgabenprofil schon ein anderes. Fiedler habe sie gefordert, berichtet Goldband.
Und der schätzt seine ehemalige Mitarbeiterin heute noch als "intelligente, vife und enorm fleißige Frau". Mit der es vor allem zur Zeit, als er Leiter des Verfassungskonvents und sie dessen Geschäftsführerin war, zu "sehr lautstarken Auseinandersetzungen" gekommen ist. Goldeband gehöre nämlich "zu jenen Beamten, die ihren Chefs die Wahrheit ungeschminkt ins Gesicht sagen".