Paris - Europas führende Hotel-Gruppe Accor hat ihren Gewinn dank eines guten Deutschland-Geschäfts im WM-Jahr 2006 überraschend stark gesteigert. Der Betriebsgewinn vor Steuern und Einmalposten sei um 28 Prozent auf 727 Mio. Euro gestiegen, teilte das französische Unternehmen am Mittwoch mit. Analysten hatten in im Schnitt nur 717,6 Mio. Euro erwartet.

Accor-Chef Gilles Pelisson gab sich zuversichtlich, dass die gute Lage auch 2007 anhält. Er verwies auf die boomende Nachfrage in Deutschland, wo Accor mit Marken wie Novotel, Mercure und Ibis vertreten ist. Das Frankreich-Geschäft werde von der Rugby-Weltmeisterschaft 2007 profitieren. Wegen des Wachstums in Deutschland hofft Pelisson zudem darauf, die Preise erhöhen zu können.

Eine Milliarde für die Aktionäre

Den Aktionären will Accor im laufenden Jahr nun rund eine Milliarde Euro zukommen lassen: 700 Mio. Euro über ein Aktienrückkaufprogramm und 320 Mio. Euro als Bonus-Dividende von 1,50 Euro pro Anteilsschein. Die Dividende für 2006 soll um 26 Prozent auf 1,45 Euro pro Aktie steigen.

Die Accor-Aktie legte nach Bekanntgabe der Zahlen um 2,8 Prozent zu. Später notierte sie jedoch nur noch 0,71 Prozent im Plus. Grund für den Rückgang waren Vermutungen, dass die Beteiligungsgesellschaft Colony Capital Accor-Aktien verkaufen könnte. Pelisson wies diese Spekulationen jedoch zurück. Colony war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar. (APA/Reuters)