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Foto: Archiv
Gerade noch sah man sich in einer hitzigen Diskussion über die Vorteile verschiedener Dokumentformate, schon soll alles wieder vorbei sein. So zumindest sieht es Microsofts Office-Manager Brian Jones in einem aktuellen Weblog-Eintrag .

Schluss und Aus

Die Office-Formatkriege seien endgültig zu Ende, zeigt sich Jones überzeugt. Eindeutigen Gewinner gebe es dabei keinen, sowohl das Microsoft-eigene Open XML als auch das von einem breiten Industrie-Konsortium getragene OpenDocument können als Sieger bezeichnet werden. Beide würden die Ansprüche an ein freies Office-Format zur Zufriedenheit erfüllen.

Translator

Jones Erkenntnis erfolgt auf die Veröffentlichung einer ersten Version des "Open XML Translators" von Novell. Die Software ermöglicht den Einsatz von Dateien im neuen Microsoft-Format für die freie Office-Suite OpenOffice.org. Bereits einige Wochen zuvor wurde der ODF-Converter präsentiert, der unter anderem als Plugin für Word die Dokument-Konvertierung vornehmen kann.

Produktiv

Nachdem diese Hürde aus dem Weg geräumt sei, sei es nach der Ansicht von Jones nun an der Zeit für produktive Diskussionen zwischen den beiden Lagern. Beide Formate hätten ihre spezifischen Vorteile, die aus den unterschiedlichen Anwendungsbereichen für die sie gedacht sind, entstanden wären.

Vorgeschichte

Der neuen Friedlichkeit in Dokumentfragen war ein lebhafter Austausch von Argumenten zwischen den Microsoft und den OpenDocument-BefürworterInnen vorangegangen. Erst unlängst hatte Microsoft IBM vorgeworfen, dass das Unternehmen aktiv die Standardisierung der eigenen Office-Dokumentformate behindere.

Kritik

Zuvor sah sich der Softwarehersteller aus Redmond damit konfrontiert, dass einige US-Bundesstaaten und andere öffentliche Behörden ihren Umstieg auf OpenDocument verkündet hatten, um die langfristige Nutzbarkeit der abgespeicherten Dokumente zu sichern, ohne dabei von einem einzelnen Hersteller abhängig zu sein. Microsoft argumentiert seither, dass Open XML ebenso frei wie OpenDocument sei. Eine Behauptung, die KritikerInnen so nicht stehen lassen wollen: Microsoft versuche weiterhin die alleinige Kontrolle über Open XML zu behalten, dies würde einen offenen Standard ad absurdum führen, so der Vorwurf. (red)