Washington - US-Präsident George W. Bush hat kurz vor seiner Reise in fünf lateinamerikanische Staaten ein umfangreiches Hilfsprogramm zur Armutsbekämpfung in Süd- und Zentralamerika angekündigt. Die USA würden mit neuen Initiativen zu Verbesserung der Gesundheitsversorgung, des Schul- und Bildungssystems und zur Stärkung demokratischer Institutionen zur Stabilisierung Lateinamerikas beitragen, versprach Bush. Damit will Bush vor allem Venezuelas Präsident Hugo Chávez und seinen "Sozialismus des 21. Jahrhunderts" in die Grenzen verweisen. Vor allem der gemäßigt-linke Präsident Brasiliens, Luiz Inácio Lula da Silva, soll als Partner aufgebaut werden. "Jetzt versucht Bush, Brasilien gegen Venezuela in Stellung zu bringen", sagt der Direktor des Hamburger Giga Instituts für Lateinamerika-Studien, Detlef Nolte. "Das wird nicht gelingen." Lula könne schon aus innenpolitischen Gründen nicht offen eine Anti-Chávez-Politik fahren. Außerdem stehe Brasilien ebenso wie Venezuela vielen Aspekten der US-Außenpolitik kritisch gegenüber. (dpa, Reuters/DER STANDARD, Printausgabe, 7.3.2007)