Wien - Zahlreiche Hilfsorganisationen und PolitikerInnen nehmen den Internationalen Frauentag kommenden Donnerstag zum Anlass, um auf unterschiedliche Aspekte der Benachteiligung von Frauen hinzuweisen. So kritisierte die SPÖ-Sprecherin für Menschenrechte, Marianne Hagenhofer, in einer Aussendung am Dienstag, dass "die Beseitigung jeder Form von Diskriminierung auf Grund des Geschlechts immer noch nicht erreicht ist".

Auf die Einkommensschere zwischen Männern und Frauen sowie auf fehlende Kinderbetreuungseinrichtungen in Österreich machte die Volkshilfe aufmerksam. Der Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs kritisierte insbesondere das Problem der Frauenarmut und lobte in dem Zusammenhang "das SP-Modell der Mindestsicherung".

Menschenrechtsverletzungen

"Frauen sind weltweit noch immer von vielfältigen Menschenrechtsverletzungen betroffen. Besonders besorgniserregende Beispiele hierfür sind etwa Genitalverstümmelung, Menschenhandel oder Zwangsprostitution," meinte die SP-Menschenrechtssprecherin Hagenhofer.

Aber auch in Österreich müssten Frauenrechte noch besser umgesetzt werden. Dies betreffe sowohl den internationalen Menschenhandel, der in der Kombination mit Zwangsprostitution auch vor den österreichischen Grenzen nicht Halt mache. Zudem sei in Österreich jede fünfte Frau mindestens einmal in ihrem Leben von Gewalt betroffen", so die Abgeordnete, die die Notwendigkeit eines verbesserten Opferschutzes und von verstärkter Prävention hervorstrich. Im Regierungsprogramm ortet Hagenhofer bereits viele positive Ansatzpunkte dazu.

Geringere Einkommen

Die Volkshilfe verweist in einer Aussendung darauf, dass Frauen "nach wie vor im im Schnitt rund ein Drittel weniger verdienen als Männer". Außerdem fordert die Hilfsorganisation den Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen. Die österreichische Regierung müsse Rahmenbedingungen schaffen, die die Position von Frauen, die in Österreich leben, verbessern und nachhaltig stärken, so der Geschäftsführer der Volkshilfe Österreich, Erich Fenninger. "Ein wichtiger Schritt in diese Richtung wäre, Frauen den Zugang zu arbeits- und sozialrechtlich abgesicherten Arbeitsverhältnissen zu erleichtern und Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen zu beseitigen", meinte der Geschäftsführer.

Leben unter der Armutsgrenze

Auf das besondere Problem der Frauenarmut macht der Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs (ASBÖ) in einer Aussendung aufmerksam. So würden rund 570.000 Österreicherinnen laut jüngstem Sozialbericht unter der Armutsgrenze leben. "Das SP-Modell der Mindestsicherung" wird in diesem Zusammenhang von der Frauenbeauftragten des ASBÖ Susanne Metzger begrüßt. "Die bedarfsorientierte Mindestsicherung und ein Generalkollektivvertrag mit einem Mindestlohn von 1.000 Euro sind wichtige Maßnahmen im Kampf gegen die Frauenarmut", so Metzger: "Wir unterstützen daher diese Vorhaben ausdrücklich." (APA)