"Offenbar übte die BAWAG massiven Druck auf mehreren Ebenen aus, um den genauen Hergang des Atomic-Konkurses zu verschleiern", so Graf. Die seinerzeitige BAWAG-Führung hätte das Geld der Sparer offenbar nicht nur in der Karibik versenkt. Maßgebliche Summen wären auch für Prozesskosten eingesetzt worden, um "unliebsame Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Atomic-Konkurs zu unterbinden".
Durch Amtshaftungsklagen und Strafanzeigen gegen einen ermittelnden Staatsanwalt und ermittelnde Polizeibeamte wäre versucht worden, Druck auf selbige auszuüben. Laut Graf mit Erfolg: In wenigstens einem Amtshaftungsprozess wäre ein Urteil zu Gunsten der BAWAG ergangen, ohne dass die betroffenen öffentlich Bediensteten überhaupt gehört worden wären.
"Legendäre Interventionen"
"Geradezu legendär sind die schriftlichen und persönlichen Interventionen von Ex-BAWAG-Generaldirektor Helmut Elsner beim damaligen Innenminister Karl Schlögl", so Graf weiter. Hierbei wäre es vor allem darum gegangen, den ermittelnden Exekutivbeamten, den unterdessen verstorbenen Chefinspektor Werner Mayer, "zurückzupfeifen".