Peking/Berlin - Die Europäische Union drängt Nordkorea zu einer zügigen Stilllegung seiner Atomanlagen und zur Offenlegung seines Nuklearprogramms. Eine Delegation unter Führung der deutschen Ratspräsidentschaft reiste am Dienstag von Peking nach Pjöngjang, um in zweitägigen Gesprächen für die schnelle Umsetzung der Zusagen Nordkoreas zu werben, sein Atomwaffenprogramm im Gegenzug für massive Energielieferungen schrittweise aufzugeben.

"Greifbare Ergebnisse"

Chinas Außenminister Li Zhaoxing forderte alle Beteiligten an den Sechs-Parteien-Gesprächen auf, die Einigung vom Februar in den angelaufenen Treffen der Arbeitsgruppen in "greifbare Ergebnisse" umzusetzen. Alle Parteien müssten ihre eingegangenen Verpflichtungen "gewissenhaft" erfüllen, sagte Li Zhaoxing auf einer Pressekonferenz während der Tagung des Volkskongresses in Peking. Fortschritte seien wichtig für den Frieden und die Stabilität in der Region.

Die EU-Delegation will in Pjöngjang nach Angaben des Auswärtigen Amtes in Berlin auf die Fortsetzung der Sechser-Gespräche zwischen Nord- und Südkorea, USA, China, Japan, und Russland pochen, um einen Zeitplan für die Aufgabe sämtlicher Atomwaffen und Nuklearprogramme zu vereinbaren. Die Reise habe "Erkundungscharakter". "Die Ergebnisse werden eine wichtige Orientierungshilfe für die internen Beratungen der EU über die künftigen Beziehungen zu Nordkorea liefern."

Die Delegation besteht unter anderem aus Vertretern Deutschlands, der Europäischen Kommission sowie des Generalsekretariats der EU. (APA/dpa)