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Matt Cullen klatscht mit den Rangers-Kollegen ab.

Foto: APA/AP/Betz
New York - "Derby-Time" in New York und wieder hat es für die Rangers und ihren österreichischen NHL-Legionär Thomas Pöck ein Erfolgserlebnis gegeben. Im emotionalen Aufeinandertreffen mit den Islanders, dem Erzrivalen im "Big Apple", feierten die Hausherren am Montag im Madison Square Garden einen 2:1-Heimsieg, den zweiten nach Penalty-Schießen innerhalb von 48 Stunden. Wie beim 3:2 gegen die St. Louis Blues am Samstag glichen die Rangers im Schlussdrittel einen Rückstand aus und hielten sich mit dem Erfolg im Shootout weiter im Rennen um die acht Playoff-Plätze in der Eastern Conference.

Nachdem Ersatz-Goalie Stephen Valiquette gegen die Blues der Matchwinner war, avancierte gegen die Islanders wieder Stammtorhüter Henrik Lundqvist zum Helden der Rangers-Fans. Der Schwede entschärfte im Penalty-Schießen die Versuche von Miroslav Satan, Viktor Koslow und Randy Robitaille. Für die Gastgeber verwandelte Matt Cullen den entscheidenden Penalty. In der regulären Spielzeit hatte Jason Blake (19.) die Islanders im Powerplay in Führung gebracht, Petr Prucha (41.) nach nur 26 Sekunden im Schlussdrittel das 1:1 erzielt.

71 Punkte haben die "Blueshirts" nach 66 Partien auf ihrem Konto, nur zwei Zähler weniger als Titelverteidiger Carolina Hurricanes, der den achten Rang hält, aber zwei Partien mehr ausgetragen hat. Das Restprogramm der Rangers hat es in sich, eröffnet aber auch alle Chancen. 13 von 17 Spielen bestreiten Pöck und seine Teamkollegen gegen besser platzierte Teams. Behalten Jaromir Jagr und Co. ihre Spiel- und Einsatzfreude aus dem ersten von zwei Duellen mit dem Islanders in dieser Woche bei, ist die Playoff-Teilnahme keineswegs unmöglich.

18.200 Fans im ausverkauften Garden sahen nämlich eine von Beginn an stürmende Rangers-Truppe, die am Ende 57 Torschüsse und damit fast doppelt so viele wie die Islanders (30) aufweisen sollte. Die Atmosphäre auf dem Eis und den Rängen war aufgeladen, im Gegensatz zum schandvollen Wiener Fußball-Derby am Vortag beschränkten sich die Fans, wie beim Eishockey üblich, allerdings auf verbale Duelle. Mitten drin im Geschehen der Kärntner Verteidiger Pöck, der die Rangers-Anhänger in der Anfangsphase gleich mit zwei krachenden Checks von den Sitzen riss.

Am Ende sollte der 25-Jährige zwar nur auf 11:47 Minuten Eiszeit kommen, bis auf eine kleine Unsicherheit im zweiten Drittel, die ihn dann wegen Beinstellens auch auf die Strafbank brachte, präsentierte sich Pöck aber erneut souverän. Positiv fiel auch die Kritik von Rangers-Headcoach Tom Renney aus, der Pöck in dieser Saison auch schon oft auf die Tribüne gesetzt hatte. "Thomas arbeitet gut und hart, bringt solide Leistungen. Er macht ständig Fortschritte und wird seinen Weg weiter machen", lobte Renney den Österreicher.

"Die Konkurrenz in den eigenen Reihen ist aber auch groß", meinte der insgesamt 33. Rangers-Headcoach, der sein Amt im Juli 2004 antrat, in Anspielung auf die zuletzt immer wieder verordneten "Auszeiten" für den ÖEHV-Teamspieler. Schließlich wolle man Pöck aber in New York halten. "Wir wissen schon, was wir an ihm haben", versicherte Renney. Die Tatsache, dass der Kärntner eigentlich ein gelernter Stürmer ist, sei keinesfalls ein Hindernis für einen künftigen Aufstieg zum Stammspieler in Renneys System.

"Er übt diese Rolle ja schon lange und gut aus. Thomas ist nicht der erste Stürmer, der zum Verteidiger umgeformt wurde, und er wird auch sicher nicht der letzte sein." Von den Playoff-Chancen seiner Truppe ist der Chef-Ranger naturgemäß voll überzeugt: "In der Mannschaft herrscht dieser Geist, der mich daran glauben lässt. Man merkt es in jedem Training, die Spieler wollen unbedingt in die Playoffs."(APA)