Die HypoVereinsbank legt jedoch in diesem Deal kein Bargeld auf den Tisch - und streng juristisch gesehen findet auch keine Übernahme statt. Die Münchner Bank tauscht einfach die 114 Millionen Bank-Austria-Aktien gegen ihre eigenen Aktien in einem Verhältnis von 1:1 - eine so genannte "All-Share-Transaction" im Wert von über 7,77 Mrd. EURO (107 Mrd. S). So wurde zuletzt bei den meisten internationalen Großfusionen vorgegangen.
Aufschlag von 32 Prozent
Weil die HVB-Aktie zuletzt um einiges höher bewertet wird als jene der BA - sie schlossen am Freitag bei 68,20 Euro bzw. 54,99 Euro - steigen die BA-Aktionäre mit einem kräftigen Gewinn aus - gegenüber dem Börsenkurs der letzten 30 Tage wird eine Prämie von 32 Prozent gezahlt. Zum Abschluss der Transaktion besitzen die ehemaligen BA-Aktionäre 21, 3 Prozent der Bank, die HVB-Aktionäre 78,7 Prozent. Die HypoVereinsbank schafft die notwendige Aktien durch eine Kapitalerhöhung, wobei sie statt Bargeld eine Bank erhält.
Zunächst wird die Bank Austria ihren gesamten Geschäftsbetrieb in eine 100-prozentige Tochtergesellschaft ("Bank Austria Neu") ausgliedern. Danach werden alle Anteile an dieser Tochter überwiegend in Form einer Sacheinlage gegen Hingabe von 114 Mio HypoVereinsbank-Aktien in die HypoVereinsbank eingebracht. Abschließend soll die Bank Austria auf die "Bank Austria Neu"-Tochter der HypoVereinsbank verschmolzen werden. Durch diesen letzten Schritt werden die Bank Austria-Aktionäre für jede Bank Austria-Aktie eine HypoVereinsbank-Aktie erhalten. (ef/APA)