Berlin - Opernregisseur Peter Konwitschny wird vom Internationalen Theaterinstitut (ITI) mit dem undotierten Preis zum Welttheatertag 2007 ausgezeichnet. Mit Konwitschny werde ein Regisseur geehrt, dessen "konsequent gegenwärtige Opernarbeiten markante, widerständige Akzente in der nationalen und internationalen Opernlandschaft setzen", teilte das ITI am Montag in Berlin mit. Konwitschny beweise, dass die Oper eine Gegenwartskunst ist.

Er positioniere die Werke von Wagner, Verdi, Puccini, Smetana oder Bartók in der heutigen widersprüchlichen, rastlosen, kriegerischen Welt. "Seine Interpretationen sind Fragen an diese, unsere Welt. Fragen, die nicht selten radikale Gegenstimmen provozieren", so das Theaterinstitut unter Anspielung auf Konwitschnys oft umstrittene Inszenierungen - darunter zum Beispiel seine Dresdner Inszenierung von Kálmáns "Csárdásfürstin" im Jahr 2000, die zu gerichtlichen Auseinandersetzungen führte.

Der Preis wird seit 1984 jedes Jahr zum Welttheatertag am 27. März verliehen. Mit ihm werden Persönlichkeiten der deutschsprachigen Theaterszene ausgezeichnet, deren Arbeit über die Ländergrenzen hinaus wirkt. Bisherige Preisträger waren unter anderem George Tabori, Pina Bausch, Thomas Langhoff, Frank Castorf, Kurt Hübner und Heiner Goebbels. Der Welttheatertag wird in vielen Ländern der Welt begangen. Dazu gibt es jährlich eine Botschaft von Regisseuren, Schauspielern oder Dramatikern, die in mehr als 50 Sprachen übersetzt und vor Theateraufführungen verlesen wird. (APA/dpa)