Vor etwa zehn Jahren

sah es so aus, als würden wir wohl sehr bald mit Wasserstoff statt mit Benzin oder Diesel fahren. Opel etwa hatte bereits parallel zur Entwicklung des Zafira mit einer Brennstoffzellenvariante begonnen und die Serienreife für 2004 versprochen.

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Davon

sind wir heute so weit entfernt wie nie zuvor, obwohl wir mittlerweile schon mit zahlreichen Brennstoffzellenautos gefahren sind.

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Da die

Brennstoffzelle im Wesentlichen wie eine Batterie arbeitet, nur dass das Reaktionsmedium (in diesem Fall Wasserstoff) nicht aufgeladen, sondern nachgefüllt wird, und dann ein Elektromotor für Vortrieb sorgt, fährt sich ein Brennstoffzellenauto ziemlich ähnlich wie ein Elektroauto.

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Während

die meisten Hersteller auf die Brennstoffzelle setzen, wenn sie Wasserstoff verbrennen wollen, hat sich BMW ganz darauf konzentriert, Wasserstoff im gewohnten Verbrennungsmotor zu verheizen.

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Und das

hat schon Tradition: Vor über zwanzig Jahren wurde der erste Wasserstoff-BMW bei einem Motorenkongress in Wien einem breiteren Publikum vorgestellt. Es war aber ein Einzelstück.

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BMW

präsentierte kürzlich ein Wasserstoffauto mit Verbrennungsmotor, das in einer kleinen Serie von hundert Stück hergestellt wird und alle Stationen der Serienentwicklung durchlaufen hat. Es ist die Topversion des Siebener mit Zwölfzylinder-Motor und 260 PS.

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Das Auto

läuft im bivalenten Betrieb und hat Wasserstoff in tiefgekühlter Form (minus 253 Grad) an Bord, der für maximal 200 km reicht. Weitere rund 500 Kilometer können im Benzinmodus zurückgelegt werden. Im Wasserstoffbetrieb ist alles wie gewohnt, es fällt aber ein etwas härteres Verbrennungsgeräusch auf, was aber bei diesem gut gedämmten V12-Triebwerk nur bei scharfem Hinhören zu bemerken ist.

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Der Pferdefuß:

Der tiefkalte Wasserstoff, der durch den naturgemäßen Wärmeeintrag in den Tank bei längerem Stillstand abgelassen werden muss, wird katalytisch verbrannt, damit der Druck im Tank nicht zu stark ansteigt. So kann das Fahrzeug bis zu neun Tage stehen gelassen werden, dann ist gerade noch so viel Wasserstoff im Tank, dass mit Wasserstoff gestartet werden kann.

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Der Tank

wurde gemeinsam mit Magna Steyr entwickelt und wird dort produziert. Tankstellen für flüssigen Wasserstoff gibt es derzeit in München und Berlin, weitere sind in Mailand, Brüssel und London geplant.

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Der Preis

für ein Kilogramm flüssigen Wasserstoff ist derzeit mit acht Euro angeschrieben, was dem momentan günstigsten Wasserstoff-Tarif entspricht, das wären vom Energieinhalt her rund 2,50 Euro für einen Liter Benzin, ohne Mineralölsteurer. (Rudolf Skarics, AUTOMOBIL, 2.3.2007)

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