Berlin - Im Zuge der geplanten deutschen Mond-Mission soll eine in der Bundesrepublik entwickelte Kameratechnik zum Einsatz kommen, die bereits an Bord der europäischen Raumsonde Mars Express erfolgreich getestet wurde. Mit Hilfe der so genannten HRSC-Kameratechnik soll die Mondoberfläche detailliert kartografiert werden, teilte die Freie Universität Berlin am Montag mit. HRSC steht für High Resolution Stereo Camera; die hochauflösende Kamera wurde vom Leiter der Arbeitsgruppe Planetologie und Fernerkundung am FU-Institut für Geologische Wissenschaften, Gerhard Neukum, entwickelt.

Neben dem Einsatz der Kamera sind demnach eine Reihe weiterer Experimente vorgesehen. So soll unter anderem vom ultravioletten über das sichtbare und infrarote Licht bis hin zum Radarbereich die Zusammensetzung und physikalische Struktur der Mondoberfläche und deren Untergrund untersucht werden. Die Entscheidung über eine unbemannte deutsche Mission zum Mond soll spätestens Anfang 2008 fallen. Die Kosten werden auf rund 400 Millionen Euro geschätzt.

Falls die Gelder für den deutschen "Lunar Explorations Orbiter" (LEO) bewilligt werden, könnte die auf vier Jahre angelegte Mission des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) im Jahr 2012 starten. "Die Zeit ist gekommen, in der Planetenforschung den Mond wieder stärker zu berücksichtigen", betonte Neukum. Die Beantwortung offener Fragen durch die Mond-Mission könne auch für die Untersuchung anderer Planeten von Bedeutung sein.(APA)