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Die Ziele Beschäftigung, Solidarität und soziale Einbeziehung sind untrennbar verbunden mit der heutigen globalisierten Wirtschaft, in der Europas Wettbewerbsfähigkeit und Anziehungskraft auf dem Spiel stehen. Damit kommt dem Begriff der sozialen Nachhaltigkeit besondere Bedeutung zu, denn letztendlich geht es bei allen wirtschaftlichen Aktivitäten immer um den Menschen.

Den Blick in fokussierter Form auf die soziale Dimension der Nachhaltigkeit in Unternehmen zu richten, ist weniger ein PR–Gag als vielmehr eine sich immer stärker zeigende gesellschaftliche Notwendigkeit.

Aus der Studie "Sozialprofit" geht hervor: "Wer heute schon gesellschaftliche Belange integriert, greift möglicherweise gesetzlichen Erfordernissen von morgen vor."

Bislang noch zu stiefmütterlich behandelt

Und doch ist es so, dass gerade soziale Nachhaltigkeit im Vergleich zu den anderen Dimensionen (auch innerhalb des CSR Diskurses - vgl. Monatsthema November 2006) zur Zeit oft noch sehr stiefmütterlich behandelt wird. Soziale Nachhaltigkeit bietet aber tatsächlich viele Chancen und Möglichkeiten.

Wenn Nachhaltigkeit insgesamt ernst genommen werden soll, dann wird soziale Nachhaltigkeit einen festeren Platz darin erhalten müssen. Im aktuellen Diskurs geht es also darum, eine grundsätzliche Orientierung zu liefern, die im unternehmerischen Alltag Gestalt gewinnen kann. Soziale Nachhaltigkeit ist von ihrer Konzeption her eine zur Zeit freiwillige Verpflichtung der Unternehmen, auf eine ethischere und gleichberechtigtere Gesellschaft hin zu wirken. Das Bewusstsein, welche Chancen in einer solchen freiwilligen Vorgangsweise liegen, ist jedoch noch nicht sehr weit verbreitet.

Wie - etwa anhand von Auszeichnungen - nachgewiesen werden kann, agiert bereits eine Vielzahl an Unternehmen auf sozial verantwortungsvolle Weise.

Soziale Nachhaltigkeit im Unternehmen umzusetzen, gilt nicht nur aus sozial-ethischer Sicht als sinnvoll, sondern eröffnet den Unternehmen neue Chancen. MitarbeiterInnenmotivation wird in diesem Kontext als essentiell für die gute Arbeit eines Betriebes angesehen. Soziale Nachhaltigkeit gilt als ein langfristiges Motivationsinstrument. Die Partizipation von MitarbeiterInnen erhöht insgesamt die Arbeits- und Lebensqualität der einzelnen MitarbeiterInnen, fördert kreative Lösungsansätze und erhöht zugleich die Leistungsbereitschaft.

Supply-Chain Management

Supply-Chain Management ist ein anderes Schlagwort im modernen Unternehmensmanagement. Soziale Nachhaltigkeit kann sich positiv auf das Verhältnis zu LieferantInnen auswirken, was eine bessere Zusammenarbeit ermöglicht. Zentrales Instrument ist hier sicherlich die Stakeholder-Kommunikation. Ein Unternehmen, das sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung bewusst ist, kann sich intern und extern in einen aktiv gesteuerten Dialog begeben und dadurch Vertrauen aufbauen.

Die Verbesserung der Kommunikation sowohl mit den KundInnen als auch mit den LieferantInnen lässt Veränderungen in der Branche vorhersehen und dient größtmöglicher Bedarfsdeckung und Zufriedenheit, sowohl auf Seiten der Wirtschaft als auch auf Seiten der VerbraucherInnen.

Dies sind nur einige wenige Beispiele, wie soziale Nachhaltigkeit bereits erfolgreich für alle Beteiligten umgesetzt werden kann. Die Erfahrungen und der Austausch zwischen einzelnen Betrieben, die sozial nachhaltig agieren, das Transparentmachen und Vernetzen scheinen sehr relevant zu sein, nicht nur um den Diskurs über soziale Nachhaltigkeit in Unternehmen zu fördern, sondern auch um die schon existierenden Ansätze konkreter Umsetzung weiter zu verbreiten und zugänglich zu machen.