Solidaritätsbekundungen mit geräumtem Jugendhaus - 300 Menschen protestierten in Kopenhagen gegen die Schließung eines
Jugendzentrums
Redaktion
,
Kopenhagen - Mit einer friedlichen Demonstration haben
rund 300 Menschen am Sonntag in Kopenhagen gegen die Schließung eines
Jugendzentrums in der dänischen Hauptstadt protestiert. Erwachsene,
Jugendliche und Kinder fuhren unter dem Lärm von Fahrradklingeln
durch die Straßen und bekundeten ihre Solidarität mit dem Jugendhaus.
Die Abschlusskundgebung am frühen Abend vor dem Rathaus wurde nur von
etwa einem Dutzend Beamten bewacht.
Spontan gesellten sich weitere Demonstranten hinzu, die sich unter
dem Motto "Blumen statt Pflastersteine" zusammengefunden hatten. "Wir
wollen den Jugendlichen sagen, dass wir ihre Frustration verstehen.
Aber sie sollen lieber Blumen auf die Polizisten werfen und Nein zur
Gewalt sagen", sagte ein Sprecher der Gruppe dem Sender TV2 News.
Schon als Zehnjähriger
Zu Fuß beteiligte sich der 13-jährige Anders Lemving an der
Fahrraddemonstration. Er sei schon als Zehnjähriger ins
Ungdomshuset gegangen, sagte der Junge, der ein nagelneues
Punk-Outfit und die passende Frisur trug. "Das ist ein netter Ort, an
dem alle willkommen sind, außer Rassisten, und wo es viel mehr
Angebote gibt als woanders." Er verstehe, dass die Jugendlichen aus
Protest gegen die Räumung mit Steinen würfen, sagte Anders.
Sein gleichaltriger Freund Fredrik fügte hinzu: "Wenn man wütend
ist, hat man sich nicht mehr unter Kontrolle." Viele seiner
Schulkameraden seien Autonome; sie seien aus Hoffnungslosigkeit
gewalttätig. Nach tagelangen Protesten, in deren Verlauf die Polizei
rund 700 Demonstranten festnahm, war es am Sonntag in Kopenhagen
allgemein ruhig geblieben. (APA)
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