Bremen - Elf teils surreal, teils fantastisch anmutende Skulpturen des österreichischen Künstlers Bruno Gironcoli sind im Bremer Bildhauermuseum ausgestellt. Die Kunstschau des Gerhard-Marcks-Hauses ist nach Angaben eines Sprechers die erste Museumspräsentation von Gironcolis Werken in Deutschland (bis 28. März). Die raumgreifenden Skulpturen Gironcolis sind Experimente an den Grenzen der Bildhauerkunst. Sie sind Kunstwerke im Spannungsfeld von Skulptur, Design und Installation. Die Ausstellung "Elf Skulpturen" umfasst sowohl frühe Objekte Gironcolis als auch wuchernde Plastiken seines Spätwerks.

Der 70 Jahre alte Bildhauer Gironcoli gilt als einer der wichtigsten österreichischen Künstler der Gegenwart. Bei seinen Skulpturen zeigt Gironcoli immer wieder eine Vorliebe für glatte, fließende Oberflächen aus Aluminium oder Bronze. Bisweilen erinnern seine Installationen, die zum Teil monumentale Maßen von bis zu neun Meter Länge und sechs Meter Breite erreichen, an fantastische Megamaschinen. Ecken, Kanten und Spitzen sind dabei vereint mit weichen Rundungen und Kreisformen.

Handlungsräume

Gironcolis Objekte sind "Handlungsräume", die um Gewalt, Folter und Unterdrückung kreisen. Die Bildsprache des Künstlers richtet sich unmittelbar auf die Lebenswelt des Betrachters und integriert auf unverwechselbare Weise Gebrauchsgegenstände mit kulturellen Symbolen.

Der 1936 geborene österreichische Künstler studierte nach einer Goldschmiedelehre Ende der fünfziger Jahre Malerei an der Akademie für angewandte Kunst in Wien. Bruno Gironcoli verwendet in seinen Arbeiten Dinge des alltäglichen Lebens, die ihrer konventionellen Funktion enthoben zu vollkommen neuen künstlerischen Bedeutungsträgern werden. Er ist Träger des Ehrenzeichens für Wissenschaft und Kunst und erhielt 1993 den Großen Österreichischen Staatspreis. Gironcoli lebt, seit längerem schwer krank, in Wien. (APA/dpa)