Blasse Plastilingespielin aus "Badain": Kunsthalle project space zeigt Videos von Nathalie Djurberg.

Foto: Courtesy Marconi, Milano
Nur eine Scheibe Glas trennt das Dunkel draußen von jenem drinnen, dort erhellt durch flirrende Lichter des Verkehrs, da durchzogen von dem Flimmern von 15 Monitoren. Elegante Fauteuils verlocken dazu, in dieser verführerischen urbanen Szenerie niederzusinken...

...und kurz darauf in der verstörenden Intimität von Nathalie Djurbergs Trickfilmen aufzuschrecken. Die 1978 geborene Schwedin drehte mit Plastilin und in Stop-Motion-Technik eine fast unglaubliche Fülle von in Kulisse und Kostüm aufwändigen und detailreichen Filmen. In "New Movements in Fashion" lässt sie Models in immer neuen, abstruseren Kostümen ein erniedrigendes Spiel der Macht tanzen: Famos charakterisierte Gesichter und roh modellierte Körper, die nackt Schmerzensfrauen gleichen.

Ganz unabhängig vom zeitlichen Setting beschwört Djurberg oft die Dekadenz und Frivolität des Barocks herauf. Sie thematisiert dunkle sexuelle Fantasien, Obsessionen, Tabubrüche, Gewalt und Brutalität und die Brüchigkeit von Schönheit. Allen gemein ist das Missverhältnis von Macht. Titel: Denn es ist schön zu leben . (kafe)