Ähnlich äußerte sich der politische Reporter der "Wiadomosci", Jacek Karnowski. "Ich kann mir nicht vorstellen, unter einem Politiker als Chef zu arbeiten", sagte er. Nach Informationen der Tageszeitung Gazeta Wyborcza erwägen weitere Redakteure die Kündigung. Schon jetzt müssten in aller Eile Journalisten aus Lokalredaktionen nach Warschau beordert werden, um die Löcher zu stopfen.
Scharfe Kritik
Neben der scharfen Kritik der Opposition an der Entlassung Wildsteins gibt es inzwischen auch kritische Stimmen in der rechtsnationalen Regierungspartei PiS (Recht und Gerechtigkeit). "Ich habe die Befürchtung, dass der Wechsel keine Veränderung zum Besseren bedeutet", sagte et-wa der PiS-Abgeordnete Kazimierz Ujazdowski in einem Radiointerview und äußerte Zweifel an der Qualifikation des neuen TVP-Chefs.
Ministerpräsident Jaroslaw Kaczynski (PiS), Zwillingsbruder des Präsidenten, hatte indes den Führungswechsel begrüßt. Beobachter halten die kritische Berichterstattung von TVP über den Regierungsbericht zum aufgelösten Militärgeheimdienst WSI in den vergangenen Wochen für den Anlass von Wildsteins Entlassung. Allerdings hatten Vertreter der Regierung, vor allem der kleineren Regierungsparteien, Wildstein schon zuvor scharf kritisiert.
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