Diese Woche gab es für alle Optimisten einen ersten Warnschuss vor den Bug, der ATX korrigierte rund 5,1% und liegt damit year-to-date deutlich im roten Bereich. Die Auslöser waren vielfältig, letztlich war aber eine Korrektur nach der langen Aufwärtsbewegung überfällig. Besonders stark erwischte es leider eine unserer Kaufempfehlungen: EVN mit -12,4%. Wir raten hier dennoch weiter zum Kauf, weil sich aus unserer Sicht der Wert der Aktie durch einen warmen Winter nicht plötzlich deutlich reduziert. Hier wird an der Börse sehr kurzfristig agiert.

Weiters deutlich im Minus Raiffeisen Int., die jegliche Kursbewegung zumeist in beide Richtungen übertreibt. Auch die Wr. Städtische mußte - trotz ihres defensiven Charakters - deutlich abgeben. Auf der Gewinnseite stand diesmal kein einziger ATX-Wert, am besten haben sich Zumtobel, bwin und Erste Bank geschlagen. Bei bwin wird auf das vielzitierte Placanica-Urteil Dienstag nächste Woche spekuliert. Erste Bank berichtete deutlich über den Erwartungen liegende Zahlen und konnte sich damit dem Abwärtstrend einigermaßen entziehen.

Unser Ausblick fällt derzeit verhalten aus. Nächste Woche werden weitere Zahlen von wichtigen Unternehmen wie OMV, Telekom Austria, Intercell, AUA und CWT präsentiert. Aufgrund der derzeit bestehenden groben Unsicherheiten an den Weltmärkten würden wir weiterhin sehr zurückhaltend agieren. In unserem Spezialkommentar zum Thema "Gewinnrendite vs. Bondrendite am Wr. Markt" diese Woche zeigen wir, dass die Bewertung des Aktienmarktes derzeit neutral zu sehen ist, wobei bei einer im Vergleich zum Jahr 2006 ähnlichen Abwärtsdynamik ein weiterer Rückgang um max. bis zu 10% nicht ausgeschlossen werden kann. Wir hoffen, dass Sie unserer Empfehlung einer ausgewogenen Cash-Aktienquote gefolgt sind und jetzt liquides Kapital zur Verfügung haben. Weitere Verkäufe auf den jetzigen Niveaus halten wir für übertrieben, wir würden aktuell tiefe Limits bei ausgebombten Werten (zB EVN, Verbund, Wr. Städtische, Palfinger, Wolford, etc.) in den Markt legen und auf eine weitere Verkaufspanik und damit auf Schnäppchenpreise hoffen. Zukäufe auf breiter Front raten wir definitiv nicht an, dazu ist die Lage an den Weltmärkten noch weit zu unsicher.