Rom - Der italienische Regierungschef Romano Prodi hat am Freitag die Vertrauensabstimmung in der Abgeordnetenkammer gewonnen. Für den Ministerpräsidenten, der vor einer Woche nach einer Niederlage bei einer Abstimmung über seine Außenpolitik zurückgetreten war, stimmten 342 Abgeordnete, dagegen votierten 253, zwei enthielten sich der Stimme.

In der Abgeordnetenkammer verfügt Prodis Mitte-Links-Koalition über seine solidere Mehrheit im Senat. Dort hatte Prodi am Mittwoch das Vertrauen mit einer knappen Mehrheit von zwei Stimmen bewältigt. Mit dem Vertrauensvotum in der Abgeordnetenkammer ist die Regierungskrise in Italien überwunden.

Premier zufrieden

Der italienische Regierungschef Romano Prodi hat sich am Freitag über das Resultat der Vertrauensabstimmung in der Abgeordnetenkammer zufrieden gezeigt. "Jetzt ist die Mitte-Links-Allianz solider, die Regierung wird stärker sein. Wir können jetzt gut weiterarbeiten, weil wir eine starke Regierung haben, die Beschlüsse fassen kann", sagte Prodi unmittelbar nach der Abstimmung.

"Zwölf-Punkte-Programm respektieren"

Der Premierminister hatte vor der Abstimmung das Vertrauen der Abgeordnetenkammer gefordert, um mit neuer Entschlossenheit die Regierungsarbeit fortsetzen zu können. Er rief die Parteien seiner Mitte-Links-Koalition auf, das Zwölf-Punkte-Programm zu respektieren, auf das man sich geeinigt habe. Prodi kündigte auch eine neuerliche Wahlrechtsreform an, mit der er Italien größere politische Stabilität verschaffen will.

Der Ministerpräsident verteidigte auch die Außenpolitik seiner Regierung, wegen der er am vergangenen Mittwoch eine schwere Niederlage im Senat erlitten hatte, die Auslöser der Regierungskrise war. Mit der Außenpolitik seines Kabinetts habe er sich bemüht, Italiens Ruf in Europa zu verbessern und zugleich die guten Beziehungen zu den USA zu erhalten. (APA)