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Erneut wurden fünf Häftlinge aus dem Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba freigelassen.

Foto: AP/Brennan Linsley
Washington - Ein 31-jähriger zum Islam konvertierter Australier, der des versuchten Mordes und der militärischen Unterstützung von Terroristen beschuldigt wird, soll sich in den USA als erster Angeklagter vor einem der neu geschaffenen Militärtribunale verantworten müssen. Das verlautete am Donnerstag aus dem US-Verteidigungsministerium (Pentagon).

David Matthew Hicks aus den Reihen der radikal-islamischen Taliban war im Dezember 2001 in Afghanistan von US-Soldaten gefangen genommen worden und kam in das Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba. Die australische Regierung hat sich bereits mehrfach um seine Freilassung bemüht.

Strafe in Australien

Wie aus dem Pentagon weiter verlautete, könne Hicks bei einer Verurteilung seine Strafe in einem australischen Gefängnis antreten. Ihm drohe nicht die Todesstrafe. Das Verfahren soll in diesem Sommer eröffnet werden.

Das Oberste Gericht der USA hat im Juni vergangenen Jahres die bisherigen Militärtribunale gegen Guantanamo-Häftlinge gestoppt und erklärt, dass sie gegen amerikanisches Recht und gegen das Völkerrecht verstoßen. Der US-Kongress hat daraufhin ein neues Gesetz verabschiedet, das die Beurteilung der dort festgehaltenen Terrorverdächtigen durch Militärkommissionen vorsieht.

Fünf Häftlinge aus Guantanamo entlassen

Die USA haben erneut fünf Häftlinge aus dem Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba freigelassen. Zwei Afghanen und drei Männer aus Tadschikistan seien in ihre Heimat geflogen worden, teilten die Streitkräfte am Donnerstag mit.

Mit den jüngsten Freilassungen sind inzwischen mehr Häftlinge wieder auf freien Fuß gesetzt worden als noch auf dem Lager auf Kuba festgehalten werden: Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums sitzen noch rund 385 Häftlinge in Guantanamo ein. Etwa 390 Verdächtige, denen Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida oder den radikal-islamischen afghanischen Taliban vorgeworfen wurden, sind mittlerweile wieder frei.

Das US-Gefangenenlager Guantanamo ist seit seiner Eröffnung Anfang 2002 heftig umstritten. Die im Zuge des so genannten Krieges gegen den Terrorismus gefassten Verdächtigen werden zumeist als "feindliche Kämpfer" eingestuft, sind keiner Tat angeklagt und haben keinen Zugang zu einem Verteidiger. (APA/dpa/Red)