Japan: Abe relativiert Entschuldigung für Zwangsprostitution
Ministerpräsident sieht keine Beweise, dass derartiger Zwang auf Frauen im Zweiten Weltkrieg ausgeübt wurde - Sein Vorgänger hatte "tiefes Bedauern" geäußert
Redaktion
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Tokio - Der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe hat
sich offenbar von einer grundlegenden Entschuldigung seines Landes
für von asiatischen Frauen im Zweiten Weltkrieg erzwungene
Prostitution distanziert. "Es gibt keinen Beweis dafür, dass Zwang
(auf Frauen) ausgeübt wurde, wie es zunächst geheißen hatte", sagte
Abe am Donnerstag vor Journalisten in Tokio. Abe reagierte auf eine
Resolution des US-Kongresses.
Relativierungsbemühungen
Japan solle auch formell die historische Verantwortung für das im
Zweiten Weltkrieg Frauen zugefügte Leid anerkennen und sich dafür
entschuldigen. Abes Vorgänger Junichiro Koizumi hatte 2001 sein
"tiefes Bedauern" über die Frauen von den japanischen Streitkräften
zugefügten "unermesslichen und schmerzlichen Erfahrungen"
ausgedrückt. In der regierenden Liberaldemokratischen Partei gibt es
aber dennoch Bestrebungen, die 1993 ausgesprochene Entschuldigung für
Zwangsprostitution zu relativieren. (APA/AP)
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