Frankfurt - Der deutsche Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck erwartet nach der Übernahme des Schweizer Biotechkonzerns Serono im laufenden Geschäftsjahr weitere Steigerungen bei Umsatz und Ergebnis. "Wir können optimistisch in die Zukunft blicken", erklärte Konzernchef Michael Römer am Donnerstag am Firmensitz in Darmstadt. Ohne den übernommenen Schweizer Biotechkonzern Serono und ohne die Sparte Generika werde ein Umsatzplus im oberen einstelligen Prozentbereich erwartet.

Auf dieser Basis werde außerdem einen Anstieg des Gewinns vor Zinsen und Steuern (Ebit) sowie vor Sondermaßnahmen im "gut zweistelligen" Prozentbereich prognostiziert. Für Serono stellte Merck die gleichen Steigerungsraten in Aussicht.

Aussicht auf höhere Dividende

Die Aktionäre - der Arzneimittelhersteller ist zu gut 70 Prozent im Besitz der Nachfahren der Familie Merck - sollen für das abgelaufene Jahr eine höhere Dividende erhalten. Merck will je Aktie 0,90 Euro plus eine Bonusdividende von 0,15 Euro ausschütten, nachdem der Konzern für 2005 85 Cent gezahlt hatte. Analysten hatten im Schnitt mit einer Dividende von 93 Cent gerechnet. Merck hatte vorläufige Geschäftszahlen für das vergangene Jahr bereits im Jänner veröffentlicht.

Merck hatte Serono für rund elf Mrd. Euro übernommen und ist dabei, das Geschäft der Schweizer in den Konzern zu integrieren. Die neue Tochter Merck Serono SA ist bereits an den Start gegangen. Zudem hatte Merck mitgeteilt, einen Verkauf seines Generikageschäfts zu überprüfen, das nach Einschätzung von Analysten mehr als vier Mrd. Euro wert ist.

Serono-Gewinne steigen

Merck gab am Donnerstag auch vorläufige Geschäftszahlen für Serono im vergangenen Jahr bekannt. Danach stiegen die Gesamterlöse 2006 - das sind die Produktumsätze plus die Erlöse aus Patenten - um 8,5 Prozent auf 2,8 Mrd. Dollar (2,12 Mrd. Euro). Nach Fremdanteilen blieb ein Gewinn von 735,4 Mio. Dollar in der Kasse. Im Jahr zuvor hatte Serono noch ein Minus von 106,1 Mio. Dollar verbucht.

Der neue Bereich Merck Serono, der aus der Serono-Gruppe und Mercks früherem Geschäft mit Originalarzneien besteht, habe derzeit 31 Forschungsprojekte, teilte Merck mit. In diesem Jahr werde er etwa eine Milliarde Euro in die Forschung und Entwicklung investieren. (APA/Reuters)