Ungewissheit hat ein Ende
Mit der Festnahme habe die Ungewissheit zunächst ein Ende, sagte Opferanwältin Ina Alexandra Tust, die eine Erklärung der Familie verlas. Die Familie kam bei Freunden unter und wurde von einem Seelsorger betreut. Die Beerdigung Mitjas soll im engsten Kreis stattfinden.
Der 43-Jährige soll den neunjährigen Mitja am vergangenen Donnerstag sexuell missbraucht und dann erstickt haben. Die Leiche des Buben wurde in einer Kleingartenanlage am Rande von Leipzig entdeckt.
Druck auf Täter durch Hinweise aus Bevölkerung
Die Polizei führte die Ereignisse auf den anhaltenden Fahndungsdruck und die engagierte Mitarbeit der Öffentlichkeit zurück. Die vielen aus der Bevölkerung eingegangenen Hinweise hätten auf einen Aufenthalt in Schkeuditz hingedeutet. "Die Einschätzung, dass er sich noch immer nahe seines Wohnorts aufhält, hat sich bestätigt", sagte der Sprecher.
Die Polizei hat die Suche nach K. mit einem Großaufgebot am Mittwoch nach einem neuen Hinweis auf seinen möglichen Aufenthaltsort im Norden und Nordwesten Leipzigs erneut verstärkt und vom deutschen Bundesland Sachsen auf Sachsen-Anhalt ausgedehnt. Laut Polizei gingen bis zum Mittwoch fast 200 Hinweise aus der Bevölkerung ein.
Bereits fünfmal wegen Missbrauch verurteilt
Mitja war am Donnerstag vergangener Woche verschwunden. Seine Leiche wurde am späten Samstagabend in der Laube von K. in einer Schkeuditzer Kleingartenanlage nordwestlich von Leipzig entdeckt. Gegen den 43-Jährigen, der zwischen 1981 und 1998 bereits fünf Mal wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt wurde, wurde dann Haftbefehl wegen Mordverdachts erlassen.
Das Ergebnis der Obduktion von Mitjas Leiche wurde noch nicht bekannt gegeben. Letztes Lebenszeichen Mitjas sind Bilder von einer Überwachungskamera in der Straßenbahn. Darauf ist zu sehen, wie er neben K. sitzt.
Schärfere Entlassungs-Auflagen gefordert