Laut Aloysius Rauen, Chef der Eurofighter GmbH, gibt es derzeit keine Verhandlungen mit dem Verteidigungsministerium über eine Modifikation des Kaufvertrages für die Kampfjets. Dies sagte Rauen im ORF-„Report“. Auch direkte Gespräche zwischen ihm und Darabos gibt es nach Angaben Rauens nicht. Bisher habe es nur ein Treffen gegeben, „wo wir uns kennen gelernt haben“. Er rechnet Mitte März mit dem Erstflug des ersten österreichischen Eurofighters.
Verteidigungsminister Norbert Darabos (SP) sagte hingegen, es habe acht Gespräche mit EADS oder dem Tochterunternehmen Eurofighter GmbH – Österreichs Vertragspartner – gegeben. Mit Rauen habe er zwei Stunden am Wiener Flughafen im Vorfeld des Offiziersballs gesprochen. Das sei mehr als ein Kennenlerntreffen gewesen.
Derzeit gehe es bei diesen Gesprächen um die Ausstiegsvariante aus dem Eurofighter-Kaufvertrag, sagte Darabos im Mittagsjournal am Mittwoch. Wenn sich herausstellen sollte, dass ein Vertragsausstieg nicht machbar sei, werde über eine „Verbesserung des Vertrages“ debattiert werden.
"Stufenplan"
Doch auch dieser „Stufenplan“ hat schon für Verwirrung gesorgt. Erst kürzlich hatte ein Beamter des Verteidigungsministeriums im Eurofighter-Untersuchungsausschuss gesagt, dass sich die von Darabos eingerichtete Task-Force primär mit der Preisreduktion des Eurofighter-Deals und nicht mit dem Ausstieg beschäftige.
Indes geht die Debatte um die „Schmiergeldklausel“ im Kaufvertrag und die Auskunftsverweigerung von Zeugen im U-Ausschuss weiter. Gegen Ex-FPÖ-Bundesgeschäftsführer Gernot Rumpold wurden zwei Anträge auf Beugestrafe (Wissen) gestellt, außerdem wurde sein Steuerakt zur Einsicht beantragt.
Harmlose Beugestrafen