Index
Er plädierte für einen "reinen Index", aus dem nur ersichtlich sei, welche Gesundheitsdaten bei welchem Arzt oder in welchem Krankenhaus abrufbar sind. Nur mit Zustimmung des Patienten sollten dann von einem Arzt im Vier-Augen-Prinzip diese Daten jeweils bei den einzelnen Ärzten oder Spitäler abgerufen werden können. Als eine der großen Herausforderungen dabei nannte Schörghofer, die Frage der Berechtigung zu klären.
Zurückhaltend äußerte sich Schörghofer auch zu dem als weitere Anwendung der E-Card geplanten "Elektronischen Rezept". Der Hauptverbands-Vize hält den Nutzen daraus für "relativ gering". Außerdem wollten die Menschen "einen Zettel in der Hand halten", wenn sie vom Arzt hinausgehen, um selber nachlesen zu können, welche Medikamente sie verordnet bekommen haben. Die Verrechnung der Apotheker mit der Sozialversicherung funktioniere ohnehin elektronisch. Und wichtiger wäre nach Ansicht Schörghofers die elektronische Medikation, um zu wissen, welche Medikamente ein Patient schluckt.
Pilot
Dazu läuft derzeit ein Pilotprojekt in Salzburg, der so genannte "Arzneimittel-Sicherheitsgurt". Dabei kann man über die E-Card auf freiwilliger Basis bei jedem Kauf von Medikamenten in der Apotheke die Präparate auf Wechselwirkungen überprüfen lassen. Die Daten werden dabei nicht auf der E-Card gespeichert, sondern in einer Medikationsdatenbank in der Pharmazeutischen Gehaltskasse. Die Speicherdauer beträgt sechs Wochen. Das Pilotprojekt mit 70 Apotheken in Salzburg soll noch bis Juni laufen und könnte dann nach Ansicht Schörghofers bis Jahresende auf alle Apotheken in ganz Österreich ausgeweitet werden. Kritik äußerte Schörghofer in diesem Zusammenhang an den Ärzten, die eine Mitarbeit daran abgelehnt hätten. Für den Patienten bringe dieses Projekt vor allem die Sicherheit, falsche Medikationen oder Wechselwirkungen auszuschließen. Derzeit würden bis zu 3.000 Patienten jährlich aus derartigen Gründen sterben.
Schörghofer bekräftigte auch neuerlich die Daten-Sicherheit der E-Card. Sowohl das Rechenzentrum als auch die Karte selbst und die Daten beim Arzt sowie deren Übermittlung seien sicher. Seit Jänner 2007 führt der Hauptverband auch Zertifizierungen der Arztsoftware-Hersteller durch. Bisher haben sechs Hersteller die Überprüfung bestanden, zwei nicht.
Höchstgrenze