Caracas/Buenos Aires - Die am Wochenende in ihrer Wohnung in Caracas entdeckte Mitarbeiterin (29) der österreichischen Außenhandelsstelle in Venezuela ist ermordet worden. Die Einheimische wurde laut Autopsie erdrosselt und - nachdem sie bereits tot war - mit einem Telefonkabel erhängt, um offenbar einen Selbstmord vorzutäuschen, berichteten lokale Medien am Mittwoch.

Laut Wirtschaftskammer sind in der Außenhandelsstelle in Venezuela sechs Personen beschäftigt, darunter fünf Österreicher. Mitbetreut werden von dort u.a. die karibischen Inseln, Guyana und Kolumbien. In welcher Funktion die 29-Jährige für die Vertretung tätig war, konnte vorerst nicht geklärt werden.

Die Frau wurde zwar wegen Depressionen behandelt, doch habe im Vorfeld nichts auf einen Suizid hingedeutet. Rätsel gibt auch der Abschiedsbrief auf, in dem sich die 29-Jährige von ihrer Familie verabschiedet und darum bittet, einige offene Schulden zu tilgen. Die in diesem Zusammenhang genannten Personen sollten jedenfalls genauer überprüft werden, hieß es.

Auch eine frühere Beziehung wird in dem Schreiben erwähnt. Der Brief wurde mit dem Computer verfasst, allerdings wurden ein paar Sätze handschriftlich hinzugefügt. Die Ermittler wollen durch genaue Analysen herausfinden, ob diese Ergänzungen vom Opfer selbst stammen - und ob graphologische Anzeichen von Zwang zu erkennen sind.

Die Ermittlungen der Polizei konzentrieren sich derzeit auf neun Personen aus dem Familien- und Bekanntenkreis der jungen Frau. Mit Hilfe deren Aussagen will man die letzten Stunden der Venezolanerin rekonstruieren.