München - Die Münchner Rück hat das vergangene Jahr mit einem Rekordgewinn von über 3,5 Mrd. Euro abgeschlossen. Die weltweit zweitgrößte Rückversicherung sei von Naturkatastrophen weitgehend verschont geblieben, erklärte das Unternehmen am Donnerstag. Für das laufende Jahr erwartet die Münchener Rück aber mehr Schäden und einen Gewinnrückgang auf 2,8 bis 3,2 Mrd. Euro. Wegen des Orkans Kyrill im Jänner liege die Belastung schon jetzt deutlich über dem Vorjahrsniveau.

Rekordgewinn

Vorstandschef Nikolaus von Bomhard sagte: "Zum dritten Mal in Folge ein Rekordgewinn - das zeigt, welche Kraft die klare Ertragsorientierung entfaltet hat." Diese Strategie zahle sich aus und werde nicht verändert. Der Konzernumsatz sank 2006 zwar leicht auf 37,4 Mrd. Euro. Aber der Gewinn schnellte von 2,75 Mrd. Euro im Vorjahr auf 3,54 Mrd. hoch. Die Aktionäre können sich über eine kräftige Dividendenerhöhung auf 4,40 Euro freuen.

Das Ergebnis der Rückversicherungssparte verdoppelte sich dank hoher Prämien und ausgebliebener Katastrophen auf 2,7 Mrd. Euro. Die Schaden-Kosten-Quote fiel auf 92,6 Prozent - das heißt, für 100 Euro Beitragseinnahmen musste die Münchener Rück lediglich 92,60 Euro für Schäden und Verwaltungskosten aufwenden. Das Beitragsvolumen sank leicht auf 22,2 Mrd. Euro. Bomhard sagte: "Es bleibt bei der bewährten Linie: Wir werden uns nicht höhere Umsätze um den Preis schlechterer Qualität einhandeln."

Ergo-Gruppe steigert Gewinn

Obwohl die ERGO-Gruppe ihren Gewinn auf 905 Mio. Euro steigerte, sank der Gewinn der Erstversicherungs-Sparte wegen des Verkaufs der Karlsruher Versicherung leicht auf 1,1 Mrd. Euro. Der Umsatz fiel auf 16,75 Mrd. Euro.

Trotz starker Börsen sank das Kapitalanlageergebnis des Münchener-Rück-Konzerns auf 8,9 Mrd. Euro - das waren 1,9 Mrd. weniger als im Vorjahr. Gut die Hälfte des Rückgangs erklärte die Münchener Rück mit dem Umtausch der HypoVereinsbank- in Unicredit-Aktien und dem Verkauf der Karlsruher im Vorjahr.

Im laufenden Jahr erwartet die Münchener Rück einen stabilen Umsatz von 37,5 bis 38,5 Mrd. Euro, eine schlechtere Schaden-Kosten-Quote in der Rückversicherung und einen Rückgang des Gewinns um etwa eine halbe Milliarde Euro auf 2,8 bis 3,2 Mrd. Euro. (APA/AP)